Gemeinsame Aktion von VDA und Minister Bodewig zum Spritsparen

(Bonn/Frankfurt) - "Zum ersten Mal ist in den vergangenen zwei Jahren der Höhepunkt bei den CO2-Emissionen im Verkehrsbereich überschritten und eine Trendumkehr festzustellen", betonten Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), und Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig am 24. Juli auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Bonn. Hierzu habe insbesondere die Reduzierung des spezifischen Kraftstoffverbrauchs der Neufahrzeuge und deren zunehmende Verbreitung in der Fahrzeugflotte beigetragen. Diese Trendumkehr sei vor allem das Ergebnis der großen Innovationsfähigkeit der Automobilindustrie.

Die deutsche Automobilindustrie hat den Kraftstoffverbrauch ihrer Fahrzeuge durch neue Technologien erheblich verringert. Aktuelle Fahrzeuge benötigen durchschnittlich 19 Prozent weniger Sprit als Pkw des Jahres 1990. Die im VDA zusammengeschlossenen Pkw-Hersteller hatten der Bundesregierung zugesagt, den durchschnittlichen Kraftstoffnormverbrauch ihrer in Deutschland abgesetzten Pkw bis zum Jahr 2005 um 25 Prozent zu senken. "Das ist ein anspruchsvolles Ziel, aber wir liegen voll auf Kurs", betonte Prof. Gottschalk.

Rund 110 Mrd. Euro hat die Automobilindustrie seit 1990 für Forschung und Entwicklung aufgewendet; ein Großteil davon wurde in die Umweltentlastung investiert. Mit Erfolg: Innerhalb von nur fünf Jahren hat sich die Anzahl der angebotenen Fahrzeugtypen mit höchstens 5 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer versiebenfacht. 40 Prozent aller neuen Pkw benötigen weniger als 6 Liter Kraftstoff.

"Die Motoren werden nicht nur sparsamer, sondern auch sauberer", unterstrich der VDA-Präsident. Das zeige auch die Tatsache, dass derzeit schon knapp 60 Prozent der Zulassungen in Deutschland beim Ottomotor die strenge EURO 4-Norm erfüllten, die erst ab dem Jahr 2005 obligatorisch werde. Einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs leiste der Diesel. Der innovative Direkteinspritzer sei leise und leistungsstark, sparsam und umweltfreundlich. Der Dieselanteil bei Neuzulassungen ist weiterhin steigend und liegt derzeit bei 38 Prozent in Deutschland.

Prof. Gottschalk und Minister Bodewig kündigten eine "Gemeinschaftsaktion zum Spritsparen" an, die getragen wird vom Bundesverkehrsministerium, dem VDA und anderen Institutionen. Die Aktion hat zum Ziel, durch entsprechendes Verbraucherverhalten die CO2-Emission weiter zu senken. Prof. Gottschalk: "Ein ökonomischer Fahrstil hat das mit Abstand größte Potenzial zur Einsparung des Kraftstoffverbrauchs und damit zur Minderung der CO2-Emission im Straßenverkehr." In Untersuchungen der Fahrzeughersteller sei nachgewiesen worden, dass der Autofahrer bis zu 25 Prozent an Kraftstoff einsparen könne, ohne seine Mobilitätswünsche einzuschränken oder auf Fahrspaß zu verzichten.

Diese Gemeinschaftsaktion werde Tipps zum Spritsparen geben. So sollte bei
niedrigen Drehzahlen gefahren und geschaltet werden. Gelassenheit am Steuer sei ebenso hilfreich wie die optimale Wartung des Fahrzeugs, der stets richtige Reifendruck oder die Verwendung von Leichtlaufreifen und Leichtlaufölen. Auf unnötigen Ballast im Wagen und ungenutzte Gepäckträgersysteme sollte verzichtet werden, um Sprit zu sparen. VDA und Bundesregierung werden über angebotene Trainings zum Spritsparen informieren. Prof. Gottschalk: "Wer sich daran hält, schont den Geldbeutel und die Umwelt."

Auch ein bedarfsgerechter Ausbau der Straßenverkehrsinfrastruktur leiste einen Beitrag zum Umweltschutz. "Ohne eine moderne Infrastruktur geht ein Großteil der KraftstoffEinsparungen aufgrund von Staus und Stop-and-Go wieder verloren", betonte Prof. Gottschalk.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070 Telefax: 069/97507261