Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Gemeinsam gegen Terror und Gewalt / Für Frieden und Freiheit

(Berlin) – Deutsche und ausländische Betriebsräte in der IG Metall erklären gemeinsam, die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten haben eine neue Dimension terroristischer Gewalt und einen neuen, nicht kalkulierbaren blindwütigen Fanatismus offenbart, der jeden treffen kann.

Die "Berliner Erklärung" von deutschen und ausländischen Betriebsräten in der IG Metall wurde nach einem Gespräch mit Bundespräsident Johannes Rau und dem IG Metall-Vorsitzenden Klaus Zwickel verabschiedet:



Deutsche und ausländische Betriebsräte in der IG Metall erklären gemeinsam, die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten haben eine neue Dimension terroristischer Gewalt und einen neuen, nicht kalkulierbaren blindwütigen Fanatismus offenbart, der jeden von uns treffen kann. Wir sind Zeugen mörderischer Gewaltakte geworden, wie sie die Welt noch nie gesehen hat.

Die Attentäter und ihre Anstifter sind Mörder, nichts sonst - und deshalb müssen sie bekämpft und bestraft werden.
Die IG Metall sucht das Gespräch mit Politik, Wissenschaft und gesellschaftlichen Gruppen über die notwendigen und geeigneten Wege zur Bekämpfung von Terror und Gewalt im internationalen Maßstab und zur Stabilisierung einer Weltordnung in Frieden und Freiheit.

Wir, ausländische und deutsche Betriebsratsmitglieder und Vertrauensleute in der IG Metall, mahnen nachdrücklich: Gegen eine Eskalation von Hass und Gewalt, für Besonnenheit und einen langen Atem im Kampf gegen den Terrorismus. Zur Bekämpfung des weltweiten Terrors zählt nicht zuletzt die Beseitigung der wirtschaftlichen und sozialen Ursachen von Verarmung, Hunger und Elend in verschiedenen Regionen der Welt. Auch dadurch muss der terroristischen Gewalt der Nährboden entzogen werden.

Der IG Metall geht es insbesondere darum, dass das alltägliche Zusammenleben und Zusammenarbeiten der Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft und Religion nicht gefährdet und bedroht wird. Die Bekämpfung des Terrors darf sich nie und nimmer gegen eine Religion oder gegen ein Volk richten. Wir sind jetzt besonders gefordert, Zeichen zu setzen im Blick auf die islamische Religion und Kultur. Der Kampf gegen den Terror darf nicht zu einem Glaubenskrieg in den Betrieben und in der Gesellschaft werden.

Gerade jetzt müssen wir in den Betrieben, in der Nachbarschaft, in den Kommunen und im Alltagsleben öffentlich tausend sichtbare Zeichen der Zusammenarbeit und Freundschaft, insbesondere mit Menschen unterschiedlicher religiöser (z.B. islamischer und christlicher) und kultureller Herkunft setzen.
Gemeinsam stellen wir fest, dass keine Religon eine legitime Grundlage für terroristische Anschläge oder ihrer Rechtfertigkeit bietet.

Der Kampf gegen den Terrorismus darf nicht zum Kreuzzug gegen die Muslime werden, denn Rache, Vergeltung und Demütigung zeugen nur neuen Hass und noch mehr Gewalt.

Wir fordern die Betriebs- und Unternehmensleitungen auf, Vereinbarungen gegen Diskriminierung und Benachteiligung abzuschließen, damit aus Appellen eine verlässliche Berufungsgrundlage für Chancengleichheit und Gleichbehandlung im Betrieb wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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