Gemeinsam fürs Land: BDL-Jugendveranstaltung auf der Grünen Woche mit starkem Bekenntnis
(Berlin) - "Für Bilder im Wahlkampf sind wir gut, aber danach scheinbar nur noch lästige Statisten, die man mit beruhigenden Floskeln abspeisen möchte. Aber nicht mit uns! Wir wehren uns! Wir werden solange keine Ruhe geben, bis Jugend im Koalitionsvertrag steht." Die nächsten Sätze des Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. gingen im tosenden Applaus unter, so dass Sebastian Schaller sie wiederholen musste: "Wir werden unsere Politiker nerven, bis jeder von ihnen weiß: Fördern sie Jugend, fördern sie Demokratie!"
Die Bundestags- und Landtagsabgeordneten, Ministeriums- und Regierungsvertreter, die unter den Gästen der BDL-Jugendveranstaltung auf der Grünen Woche waren, kamen nicht umhin zu spüren und zu hören, dass das nicht irgendeine Ankündigung war, sondern ein Herzensanliegen des größten Jugendverbandes im ländlichen Raum. Denn die knapp 2500 Landjugendlichen aus dem gesamten Bundesgebiet, die am vergangenen Sonntag dabei waren, waren nicht nur lautstark dabei.
"Jugendverbandsarbeit steht im Jugendministerium an erster Stelle", versicherte Thomas Thomer, der das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf der Bühne vertrat. "Für uns ist klar: Die Förderung von Engagement im ländlichen Raum ist ein wichtiges Thema, denn auch G9 blockiert an mehreren Tage nachmittags die freie Zeit. Da bleibt neben Schulalltag und Fahrzeiten kaum noch was übrig für eigenes Engagement. Daher müssen wir die Strukturen für ehrenamtliches Engagement dringend verbessern", benannte der Unterabteilungsleiter eine wichtige Herausforderung für diese Legislaturperiode, die nicht ungehört verhallte.
Deutlich vernehmbar unterstützte das Landjugendpublikum auch die klaren Worte der BDL-Vorsitzenden Nina Sehne, die "eine Rückkehr zu Sachlichkeit und Objektivität in der Diskussion rund um die Landwirtschaft" forderte. "Wo Missstände bestehen, muss etwas geändert werden. Das sehen wir als BDL, wir als Junglandwirte genauso. Aber eine ganze Branche unter Generalverdacht zu stellen, ist schlichtweg falsch. Das hält uns auf. Dabei ist die Weiterentwicklung der Landwirtschaft wichtig, weil sie Tieren, Klima und auch der Gesellschaft zugutekommt."
Zu den Machern und Landgestaltern, auf die es ankommt, zählt die BDL-Bundesvorsitzende auch die Sieger des Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend. Von Bundeslandwirtschaftminister Christian Schmidt bereits als beste Botschafter des Berufsstandes gelobt, bezeichnete Ralf Wolkenhauer den Berufswettbewerb nicht nur als größten seiner Art, sondern auch als Instrument, um andere für die Grünen Berufe zu begeistern, das von besonderem Bundesinteresse sei. "Aus Ministeriumssicht ist die Förderung gut angelegtes Geld. Der Berufswettbewerb geht weiter. Da können Sie sicher sein!", kündigte der Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) an.
Die Lebenssituation in Stadt und Land treibt auch ihn um: " Lebensqualität muss es in Land und Stadt geben. Bei allen Unterschieden wollen wir das jeweils Typische nicht wegwischen, aber Gleichwertigkeit ist aus unserer Sicht selbstverständlich." Dem stimmte Nina Sehnke uneingeschränkt zu. Mit der Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands (dlv), Brigitte Scherb, und dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbands (DBV), Joachim Rukwied, werden die beiden BDL-Vorsitzenden sich weiter für die positive Entwicklung der ländlichen Räume stark machen. "Wenn wir drei Verbände dran bleiben, dann wird das auch was! Wer sonst, wenn nicht wir?", holte Nina Sehnke alle ins Boot
Zusammen hatten die drei Verbände sich erst kürzlich gemeinsam umfassend zu Digitalisierung positioniert. Aus Sicht des DBV-Präsidenten hat schnelles Internet oberste Priorität. Brigitte Scherb ergänzt für den dlv, Digitalisierung koste auch viel Geld, Arbeitsstunden und Knowhow, das in Vereinen und Verbänden nicht mal eben schnell nachwächst, so dass, wer Ehrenamt schätzt, auch an dieser Stelle Unterstützung geben müsse.
"Es ist viel zu tun. Nicht erst, wenn eine neue Bundesregierung ihre Arbeit aufnimmt, sondern beständig von uns allen", so die beiden BDL-Bundesvorsitzenden. Oder wie Bundesminister Schmidt es auf der großen Bühne formulierte: "Mit all unseren Förderprogrammen können wir nicht das leisten, was Sie, liebe Landjugendliche, für unseren ländlichen Raum tagtäglich leisten."
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