Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Geldmengensteigerung der EZB zu niedrig

(Berlin) - Das von der Europäischen Zentralbank (EZB) für dieses Jahr formulierte Ziel einer Geldmengensteigerung um nur 4,5 statt um 5,5 Prozent, wie es die Deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute für notwendig halten, wirke sich am Geldmarkt durch steigende Zinsen und angespannte Liquidität aus, erklärte DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer am 26. Februar in Berlin.

Ausgehend von dem zu geringen Geldmengenziel habe die EZB in der vergangenen Woche der Kreditwirtschaft nur 55 Milliarden Euro Liquidität zugeführt. Dies ist nach Auffassung aller Geldmarktteilnehmer zu wenig und hat bereits jetzt dazu geführt, dass der Geldmarktzins mit 5,8 Prozent höher liegt als der Refinanzierungssatz der EZB mit 5,75 Prozent.

Putzhammer befürchtet, dass die EZB durch ihre zu restriktiv angelegte Geldpolitik den Marktzins bewusst über ihre eigenen Refinanzierungszinsen hinaus nach oben treibt. So könne sich die EZB ein Alibi für die Beibehaltung und möglicherweise sogar noch für die Verschärfung ihrer Hochzinspolitik verschaffen. „Das ist angesichts der deutlichen Konjunkturabschwächung in Deutschland, in Europa und weltweit falsch. Wenn die EZB weiterhin eine moderate Lohnpolitik einfordert – und das tut sie -, dann muss sie die so geschaffenen Zinssenkungsspielräume auch nutzen. Anderenfalls schafft sie selbst Gründe für eine Abkehr der Lohnpolitik vom Kurs der Bescheidenheit“, sagte Putzhammer.

Quelle und Kontaktadresse:
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