Pressemitteilung | Bundesinnung der Hörakustiker KdöR (biha)

Gehörschutz beim Fliegen - Schlucken, Kauen oder Gähnen - was hilft wirklich beim Druckausgleich über den Wolken

(Mainz) - Wer kennt das nicht: den unangenehmen Druck auf den Ohren beim Fliegen. Tipps, wie man dieses lästige Gefühl oder die damit verbundenen Ohrenschmerzen loswird, gibt es viele: Kauen, Schlucken, Gähnen oder bei zugehaltener Nase kurz Luft in die Wangen pusten. Manchen hilft das tatsächlich, aber nicht allen. Und dann kann es schmerzhaft werden. "Ohrenschmerzen bei Start oder Landung entstehen durch den plötzlichen Wechsel des Luftdrucks", erklärt Christoph Dunkel, Hörakustikermeister. Und weiter: "Die schnelle Veränderung bei Landung oder Start im Verhältnis zum angepassten Luftdruck in der Flugzeugkabine führen zu Luftdruckunterschieden zwischen dem Mittelohr und dem Bereich außerhalb des Trommelfells. Dadurch entsteht eine Wölbung des Trommelfells hin zu der Seite mit weniger Luftdruck". Je nach Stärke der Wölbung entstehen Schmerzen, schlimmstenfalls kann das Trommelfell dabei Schaden nehmen.

Hörakustiker empfehlen daher bei schmerzenden Ohren während des Fliegens einen speziellen Gehörschutz: Silikonstöpsel mit einem eingearbeiteten Keramikfilter, sogenannte EarPlanes. Hörakustiker bieten sie individuell angepasst an. Der Experte erläutert: "Durch den Porzellanfilter in den Silikonstöpseln dringt die Luft verlangsamt. So halten sie den plötzlich auftretenden Druckwechsel vom Ohr fern und verlangsamen ihn. Das weiche Außenmaterial macht den Gehörschutz gleichzeitig angenehm zum Tragen. Für Kinder gibt es ihn natürlich in einer extra kleinen Größe." Denn besonders Kleinkinder leiden häufig unter dem Überdruck und werden unruhig, quengeln oder fangen an zu weinen. Schuld ist die oft noch nicht vollständig ausgebildete Eustachische Röhre oder auch Ohrtrompete. Diese Verbindung zwischen Nase und Mittelohr sorgt für den natürlichen Druckausgleich. "Bei Kleinkindern ist die Funktion der Ohrtrompete noch nicht gut trainiert", sagt Dunkel. "Außerdem ist sie während des Wachstums noch nicht so gut belüftet wie später, wenn sie ausgewachsen ist." Dunkel rät daher zusätzlich: "Lassen Sie Kleinkinder Bonbon lutschen und halten Sie sie während Start und Landung wach, damit sie aktiv beim Druckausgleich helfen."

Bei Erwachsenen können dagegen anatomische Probleme oder Schwellungen durch Erkältungen und Allergien die Ohrprobleme auslösen. Oft helfen bereits abschwellende Nasensprays. Die sichere Lösung ohne Nebenwirkungen sind die Silikonstöpsel mit Spezialfilter. Frühzeitig vor der Luftdruckveränderung - also Start oder Landung - eingesetzt, schirmen sie den Stress von den Ohren ab. "Der Hörakustiker kann durch eine gründliche Otoskopie die Größe des Gehörgangs und dessen Zustand beurteilen und fertigt dann einen individuell angepassten Gehörschutz an", sagt Dunkel. "Diese Passgenauigkeit garantiert die perfekte Wirkung des Gehörschutzes. Außer der besseren Abdichtung bieten sie zudem einen bequemeren Sitz und ein leichtes Einsetzen."

Obwohl EarPlanes auch bei erkältungsbedingten Beschwerden helfen, sollten Reisende bei einer starken Erkältung vor dem Fliegen einen Arzt aufsuchen. Übrigens: Obwohl die Stöpsel den Lärm etwas abhalten, sind sie kein spezieller Lärmschutz. Hierfür bieten die Hörakustiker individuellen Gehörschutz an, der allen Lärm abschirmt. So können alle das Fliegen endlich stressfrei genießen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesinnung der Hörgeräteakustiker KdöR (biha) Dr. Juliane Schwoch, Pressereferentin Wallstr. 5, 55122 Mainz Telefon: (06131) 965600, Fax: (06131) 9656040

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