Gegen verbrauchende Embryonenforschung in der Europäischen Union
(Köln) - Um ihren Einsatz gegen eine EU-weite Förderung verbrauchender Embryonenforschung hat das Kolpingwerk Deutschland die Bundesforschungsministerin gebeten. In einem Brief an Ministerin Edelgard Bulmahn (SPD) regte der Kolping-Bundesvorsitzende Heinz Schemken an, bei der Sitzung des EU-Ministerrats am Montag in Brüssel wie vorgesehen der verbrauchenden Embryonenforschung einen Riegel vorzuschieben.
Am 9. Juli hatte die EU-Kommission beschlossen, ab 2004 Forschungsprojekte zu fördern, bei denen Embryonen getötet werden, die vor dem Stichtag 27. Juni 2003 erzeugt worden sind. Im Unterschied dazu ist es nach deutschem Recht verboten, Embryonen zu töten. Das deutsche Stammzellgesetz erlaubt nur den Import von Zellkulturen, die vor dem 1. Januar 2002 angelegt worden sind. Das deutsche Gesetz beschränkt Forschungsarbeiten damit auf rund achtzig weltweit bestehende Zellkulturen, nach dem Beschluss der EU-Kommission stünden Hunderttausende bereits tiefgefrorener Embryonen der Forschung zur Verfügung.
Der Beschluss bedeute, dass mit Haushaltsmitteln der EU Forschung gefördert werde, die die Tötung menschlichen Lebens voraussetzt, heißt es in dem Brief des Kolpingwerkes an die Ministerin weiter. "Letztlich auch mit deutschen Steuergeldern würde Forschung unterstützt, für die in Deutschland bis zu drei Jahren Haft oder Geldstrafe drohen", machte Heinz Schemken in dem Brief an die Bundesforschungsministerin deutlich.
"Wir bitten Sie eindringlich, sich im EU-Ministerrat für eine Aufhebung dieser Entscheidung der EU-Kommission einzusetzen und zumindest eine Lösung nach deutschem Vorbild mit einer auf Stammzelllinien statt auf Embyronen bezogenen Stichtagsregelung zu finden."
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