Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Gegen Fusion von Großbanken - für Erhalt öffentlich-rechtlicher Sparkassen

(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) warnt vor einer von Politik und Wirtschaft ins Gespräch gebrachten Großbankenfusion in Deutschland. "Wenn die vier Großbanken fusionieren, würden von 150.000 inländischen Arbeitsplätzen rund 30.000 Stellen vernichtet", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Hinrich Feddersen.

Es gebe keine zwingenden Gründe für eine Megafusion. Alle vier Großbanken seien im Kern wirtschaftlich stark. Alle deutschen Großbanken hätten die Stärke, mit anderen europäischen Banken oder Versicherungen zu kooperieren. Feddersen forderte die Bankenvorstände auf, den Rat der Bundesregierung für eine deutsche Großbankenfusion nicht zu befolgen und sich stattdessen auf beschäftigungspolitisch positive Strategien zu konzentrieren.

Es sei außerdem ein entscheidender strategischer Fehler, wenn die Bundesregierung einerseits die Privatisierung von Sparkassen betreibe und anderseits auf eine Megafusion von deutschen Privatbanken setze, kritisierte das verdi-Bundesvorstandsmitglied. Am Ende würden immer mehr Sparkassen von Privatbanken und immer mehr Privatbanken von ausländischen Instituten übernommen. Die regionale Kundennähe der Sparkassen müsse auch zukünftig erhalten bleiben. Das Drei-Säulen-Bankensystem habe sich in Deutschland bewährt.

Feddersen forderte die Bundesregierung auf, sich aktiv für den Erhalt der drei Säulen im Bankensystem einzusetzen und damit die Verunsicherung von einer dreiviertel Million Bank- und Sparkassenangestellten zu beenden.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956

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