Gefahr im Straßenverkehr: VCD, VBE und Deutsches Kinderhilfswerk fordern sichere Infrastruktur für Kinder
(Berlin) - Jeden Tag verunglücken in Deutschland fast 75 Kinder im Straßenverkehr. Der ökologische Verkehrsclub VCD, der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern deshalb grundlegende Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur. Diese müsse kindgerecht und barrierefrei sein, um die Sicherheit von Kindern besser zu gewährleisten.
Um auf aktuelle Missstände aufmerksam zu machen, finden auch in diesem Jahr die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ statt. Hierfür können sich Schulen und Kitas ab sofort anmelden – und vom 15. bis 26. September Aktionen umsetzen.
Jeden Tag verunglücken auf deutschen Straßen fast 75 Kinder unter 15 Jahren. Davon mehr als 25 von ihnen mit dem Fahrrad und mehr als 16 zu Fuß. Fast jede Woche verunglückt ein Kind unter 15 Jahren sogar tödlich. Insgesamt verunglückten 2023 27.235 Kinder unter 15 Jahren bei Straßenverkehrsunfällen. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Die Verbände VCD, VBE und das Deutsche Kinderhilfswerk zeigen sich angesichts dieser Zahlen zutiefst betroffen und fordern, die Verkehrsinfrastruktur endlich sicherer zu machen – auch und besonders für Kinder.
„Es ist der Albtraum aller Eltern: Das eigene Kind hat einen Unfall und wird verletzt. Dieser Albtraum wird auf deutschen Straßen allzu oft bittere Realität. Schlechte oder gar nicht erst vorhandene Radwege, keine sicheren Querungsmöglichkeiten und zu wenig Schutz vor Autofahrenden, die Abstände nicht einhalten und oftmals viel zu schnell fahren. Das dürfen wir nicht tolerieren! Wir brauchen Reformen für ein sicheres und kinderfreundliches Straßenverkehrssystem. Und zwar so schnell wie möglich“, fordern die Verbände in einem gemeinsamen Statement.
Dafür muss der Straßenverkehr für alle Kinder so sicher werden, dass Eltern sie sorgenfrei in ihrer eigenständigen Mobilität unterstützen können. Dazu gehört vor allem die Begrenzung des Straßenverkehrs rund um Schulen und Kindergärten – sowohl das Tempo als auch die Durchfahrt von Straßen betreffend. Wichtig sind außerdem ein dichtes und komfortables Radwegenetz und breite und sichere Straßenquerungen. Außerdem fordern die Verbände, das Halten und Parken vor Schulen generell zu verbieten und konsequenter zu ahnden. Dafür sind sogenannte Elternhaltestellen als alternative Parkmöglichkeiten einzurichten – nahe genug, dass die Wege für Kinder und Begleitpersonen zumutbar bleiben, aber weit genug weg, um die Verkehrssituation im unmittelbaren Schulumfeld sicherer zu gestalten. Wichtig ist dabei auch, dass die Kinder und Jugendlichen in die Planungsprozesse einbezogen werden.
Im Rahmen der Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ vom 15. bis 26. September 2025 können Kinder mit ihren Lehrkräften und Erzieherinnen und Erziehern oder ihren Eltern eigene Projekte rund um das Thema zu Fuß zur Schule und zur Kita entwickeln. Die Aktionstage richten sich gezielt an Grundschulen und Kindertageseinrichtungen, aber auch Kommunen oder (Sport-)Vereine können die Initiative ergreifen. Viele Materialien wie kostenlose Aktionsposter, Infoflyer und Projektideen gibt es unter: zu-fuss-zur-schule.de.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE), Anne Roewer, Leiter(in) Kommunikation, Behrenstr. 24, 10117 Berlin, Telefon: 030 7261966-0