Gaza-Krieg: Pressewesten sind keine Zielscheiben
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert eine unabhängige Untersuchung der mehr als 120 Todesfälle von Journalistinnen und Journalisten im Gaza-Krieg. Das israelische Militär muss offenlegen, was an den Vorwürfen der gezielten Jagd auf Berichterstatter im Gaza-Streifen ist. Dazu gehört auch die Programmierung der israelischen Kampfdrohnen mit Künstlicher Intelligenz, die womöglich Schutzwesten mit der Aufschrift "Press" als Ziele ausmacht.
Der DJV reagiert damit auf Informationen des International Press Institute und des Gaza Project aus 50 Journalisten von 13 internationalen Medien und Organisationen, die die Tötungen von Korrespondenten in Gaza und im Westjordanland untersuchen. "Israel steht in der Pflicht, Journalistinnen und Journalisten gleich welcher Nationalität oder Ethnie so zu schützen, wie es das Völkerrecht verlangt", stellt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster fest. "Der Vorwurf, Pressewesten würden als Zielscheiben missbraucht, ist ungeheuerlich und für eine zivilisierte Gesellschaft nicht vorstellbar." Hier sei schonungslose Aufklärung das Gebot der Stunde.
Der DJV-Vorsitzende erinnert in dem Zusammenhang daran, dass die israelische Botschaft in Berlin auf Nachfrage des DJV im April nur sieben getötete Journalisten seit dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 eingeräumt habe. Beuster: "Angesichts der blutigen Wirklichkeit im Gaza-Streifen war diese Zahl schon damals blanker Hohn."
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