Gaza: Hungerkrise trifft die gesamte Bevölkerung / Laut IPC-Bericht hungern über 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen / CARE fordert Feuerpause zur Versorgung der Zivilbevölkerung
(Bonn) - Der kürzlich veröffentlichte IPC-Bericht (Integrated Food Security and Nutrition Phase Classification) liefert eine katastrophale Momentaufnahme zur Ernährungsunsicherheit im Gazastreifen. Praktisch die gesamte Bevölkerung leidet an Hunger. Rund 580.000 Menschen sind sogar Hungersnot-ähnlichen Zuständen ausgesetzt. Zum Vergleich: Vor der aktuellen Konflikteskalation waren weltweit 128.600 Menschen von dieser höchsten Stufe der Ernährungsunsicherheit betroffen. Die Hilfsorganisation CARE fordert zum Schutz der Zivilbevölkerung eine sofortige Feuerpause, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen.
"Wir warnen die internationale Gemeinschaft eindringlich, dass noch heute gehandelt werden muss, um eine Feuerpause zu erreichen, wenn erhebliche Verluste von Menschenleben in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten verhindert werden sollen", sagt Aaron Brent, CARE-Länderdirektor für das Westjordanland und Gaza. "Der sichere und kontinuierliche Zugang zu humanitärer Hilfe ist dringend notwendig und muss sichergestellt werden. Wir können nicht warten."
Besonders gefährdet sind Frauen und Kinder, erklärt Brent weiter: "Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass Frauen und Mädchen in der Regel zuletzt und am wenigsten essen. Schwerer Hunger wirkt sich negativ auf das Immunsystems aus und macht für ernährungsbedingte Krankheiten sowie Infektionen anfälliger."
CARE verurteilt den brutalen Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober zutiefst. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und Geiseln dieses Angriffs, ihren Familien sowie allen zivilen Opfern. CARE verurteilt jegliche Gewalt gegen Zivilbevölkerungen und fordert alle Konfliktparteien dringend dazu auf, ihren Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und die Zivilbevölkerung zu schützen. CARE ist seit 1948 in der Region tätig. Die Arbeit von CARE orientiert sich ausschließlich am humanitären Mandat und den Menschenrechten.
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