Gaspreisbremse: Aus Sicht des SoVD ein guter Ansatz / SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier: "Kundinnen und Kunden bleiben aber auf Großteil der Preissteigerungen sitzen."
(Berlin) - Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission hat ihren Vorschlag für eine Gaspreisbremse vorgelegt. Aufgrund der rasant gestiegenen Energiepreise sollen Gas- bzw. Fernwärmekundinnen und -kunden zunächst im Dezember mit einer Einmalzahlung entlastet werden. Dies ist als Brücke bis zum Start der eigentlichen Gaspreisbremse im März gedacht.
Die Vorstandsvorsitzende des SoVD, Michaela Engelmeier begrüßt die Vorschläge: "Wir hatten uns schon lange für die Deckelung des Basisverbrauchs von Energie stark gemacht. 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs scheint uns hier eine geeignete Größe, denn die gesamte Gesellschaft bleibt ja in der Pflicht, sich energiesparend zu verhalten. Allerdings würde mit 12 Cent nur eine Deckelung von 100 Prozent Preissteigerung erreicht. Das heißt: Gas- und Fernwärmekundinnen und -kunden bleiben trotzdem auf dem Großteil der Kostensteigerungen sitzen. Die Deckelung müsste aus SoVD-Sicht deshalb an einem deutlich niedrigeren Preis ansetzen. Richtig gut finden wir, dass die Vorteile aus dem Kontingent versteuert werden müssen, denn dadurch ist ein sozialer Ausgleich möglich.
Den Vorschlag einer Einmalzahlung bewertet die Vorstandsvorsitzende als gute, schnell umsetzbare und einfache Lösung. "Das gilt zumindest für die Mehrkosten in diesem Winter - denn bei Preissteigerungen von 100 Prozent würden die Mehrkosten 2022 voraussichtlich ausgeglichen. So aber nicht für den Verbrauch von 2023, wie es die Kommission dargestellt hat", so Engelmeier.
Nachholbedarf sieht die SoVD-Vorstandsvorsitzende bei den fast 25 Prozent Privathaushalten, die mit Öl heizen: "Hier und bei den 20 Prozent aller Wohnungen, bei denen für die Warmwasserversorgung noch Ölheizungen zum Einsatz kommen, gilt: Trotz massiver Preissteigerungen profitieren diese Haushalte von den Regelungen überhaupt nicht. Das ist schlecht, denn seit Anfang des Jahres gab es eine Verdreifachung der Preise. Wir dürfen ein Viertel der Deutschen nicht einfach im Kalten sitzen lassen", so Engelmeier.
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