Gartenboden - kostbar und schützenwert / Verband Wohneigentum legt Position zum Bodenschutz vor
(Bonn/Berlin) - Unser Boden ist lebenswichtig und schützenswert. Doch hierzulande ist es um die Böden schlecht bestellt. Zum internationalen Weltbodentag veröffentlicht der gemeinnützige Verband Wohneigentum eine Position zum Bodenschutz auf Grundstücken. Sie enthält wichtige Tipps für Verbraucher: etwa, was bei Hausbau, Anbau und Sanierungen beachtet werden sollte. Wie sich gesunder Gartenboden fördern lässt. Oder, wie Grundstücke besser an die Folgen des Klimawandels angepasst werden können.
"Bodenschutz fängt schon beim Bauen an. Mit der Verbandsposition 'Gartenboden, kostbar und schützenswert' möchte unser Verband das Bewusstsein für die Bedeutung des Bodenschutzes schärfen", betont Peter Wegner, Präsident des Verbands Wohneigentum (VWE). "Sie enthält viele praktische Tipps für Verbraucher und Verbraucherinnen. Fangen wir an, vor der eigenen Haustür."
Warum Bodenschutz?
"Boden ist eine nicht erneuerbare Ressource und erfüllt auf dem eigenen Grundstück viele wichtige Funktionen", erklärt Martin Breidbach, Bundesgartenberater im Verband Wohneigentum. Boden speichere zum Beispiel Nährstoffe, er binde Schadstoffe, sei Grundlage für das Pflanzenwachstum, reguliere den Wärme- und Wasserhaushalt (Hochwasserschutz). Doch bereits 60 bis 70 Prozent der Böden in der EU sind nicht mehr gesund, so Breidbach. Die Ursachen seien global und vielfältig; bezogen auf eigene Grundstücke weiß der Gartenbau-Ingenieur: "Boden leidet, zum Beispiel, wenn wir bauen oder sanieren - nicht selten wird er verdichtet, versiegelt, verschmutzt. Wer ausschließlich mineralisch düngt, ernährt nur die Pflanzen und nicht das Bodenleben. Beides hat zur Folge, dass der Boden seiner gesunden Funktionen beraubt wird und seine biologische Vielfalt schwindet."
Was ist zu tun?
Effektive Maßnahmen zum Bodenschutz, die auf dem Grundstück umgesetzt werden können, beispielsweise:
Bodenschutz bei Baumaßnahmen:
- Oberboden muss bei Baumaßnahmen möglichst trocken sein.
- Starke Belastungen des Bodens führen zu Verdichtungen. Schwere Maschinen sollten von vorhandenen Wegen oder von befestigten Flächen aus arbeiten.
- Für das Überfahren mit Maschinen druckverteilende Bodenschutzplatten verwenden.
- Unterboden stets getrennt vom Oberboden lagern, eine Vermischung vermeiden.
Bodenschutz im Garten:
- Bodenbearbeitung so wenig wie möglich und so viel wie nötig. Umgraben ist "out", es zerstört Strukturen im Boden und stört Bodenorganismen. Lockern genügt.
- Bodendeckende Bepflanzungen und Mulchschichten schützen den Boden vor Austrocknung, Erosion oder Kälte.
- Wichtig ist eine organische Düngung. Leicht in den Boden eingeharkt, ernährt und fördert sie die Bodenlebewesen. Das sorgt für Humusaufbau.
Bodenschutz: Politik muss handeln
Ebenso ist die Politik gefordert, bodenerhaltende und bodenschützende Rahmenbedingungen zu schaffen. Länder und Kommunen können beispielsweise Vorgaben gegen übermäßige Versiegelung machen und durchsetzen. Auch durch Beratung und Förderung der Grundstücksbesitzer*innen (z. B. zur Entsiegelung von Flächen) und bei entsprechendem Handeln im Öffentlichen Grün lassen sich wichtige und direkt wirksame Maßnahmen umsetzen. "Maßnahmen rund um die Auswirkungen von extremen Wetterereignissen ist auch Aufgabe der Landes- und Bundespolitik. Flutkatastrophen und Erosion können vom Einzelnen höchstens teilweise gelindert, aber nicht verhindert werden. Sie einzudämmen und Vorsorge zu betreiben ist eine politische Notwendigkeit, die zunehmend wichtiger wird," resümiert Peter Wegner, Präsident Verband Wohneigentum.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Wohneigentum e.V. (VWE)
Anna Florenske , Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Oberer Lindweg 2, 53129 Bonn
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