G7-Regierungen wollen Gesundheitssituation in Entwicklungsländern verbessern / Stiftung Weltbevölkerung: "Fehlende konkrete Mittelzusage enttäuschend"
(Hannover) - Beim G7-Gipfel haben die Staats- und Regierungschefs beschlossen, die Gesundheit armer Menschen zu verbessern. Finanzierungszusagen für die Umsetzung der Maßnahmen blieben jedoch aus. Dazu erklärt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung:
"Mehr als eine Milliarde Menschen leiden an Armutskrankheiten wie zum Beispiel Malaria - unter anderem weil zu wenig in Forschung und Entwicklung, in Gesundheitssysteme und in medizinisches Personal investiert wird. Daher begrüße ich die Initiative der G7, sich verstärkt für die Gesundheit von Menschen in Entwicklungsländern einzusetzen.
Auf dem G7-Gipfel wurden jedoch keine konkreten zusätzlichen finanziellen Mittel zur Bekämpfung der Armutskrankheiten in Aussicht gestellt. Das ist überaus enttäuschend, da neue Finanzquellen dringend benötigt werden - auch um erfolgreich gegen neue Epidemien wie Ebola vorzugehen. Zudem steigen in vielen Ländern die Infektionszahlen etwa von HIV und Tuberkulose wieder an, weil zu wenig investiert wird.
Zwar haben sich die Bundesregierung und die übrigen sechs führenden Industrienationen erneut zu ihrem Ziel bekannt, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen. Doch es bleibt nach wie vor schleierhaft, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Gerade die Bundesregierung muss sich in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen und guter Konjunktur endlich ihrer Verantwortung stellen, das 0,7 Prozent-Ziel einzuhalten. Daher appelliere ich an die Bundesregierung, endlich in einem Aufholplan darzulegen, wie und bis wann das Ziel umgesetzt wird."
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