Pressemitteilung | Apothekerkammer Nordrhein KdÖR

Für jeden das richtige Arzneimittel - Rezepturen aus der Apotheke / Vom Arzneitee bis zum Krebsmedikament

(Düsseldorf) - Individuell in der Apotheke angefertigte Rezepturen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Arzneimitteltherapie. Ob Salben, Zäpfchen, Kapseln, Augentropfen oder Arzneitees sowie Krebstherapeutika und Lösungen zur künstlichen Ernährung: Die Bandbreite selbst hergestellter Arzneimittel ist groß. Pro Jahr werden in jeder einzelnen Apotheke in Nordrhein durchschnittlich rund 1.150 Rezepturarzneimittel hergestellt. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen Arzneiprüfungsinstitutes e.V. (DAPI).

Von den hergestellten Präparaten entfielen pro Apotheke rund 600 auf allgemeine Rezepturen wie Salben oder Kapseln. Hinzu kommen 550 so genannte Spezialrezepturen, wie Zytostatika oder Ernährungslösungen, die spezialisierte Apotheken in Nordrhein unter hohem technischen und pharmazeutischen Aufwand anfertigten. Gut die Hälfte aller allgemeinen Rezepturen (57 Prozent) verordneten Hautärzte. Es folgen die Ärzte für Allgemeinmedizin (16 Prozent) sowie die Kinderärzte (8 Prozent). "Gerade für Kinder haben Rezepturen eine große Bedeutung, da nicht von allen Wirkstoffen industrielle Arzneimittel in kindgerechten Dosierungen verfügbar sind", erklärt Martin Katzenbach, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein. Etwa jedes dritte Kind wurde schon einmal mit einem solchen maßgeschneiderten Arzneimittel versorgt.

Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Rezepturarzneimittel in Zukunft noch steigen wird. Ein Grund ist die zunehmende Zahl von Allergien. Zahlreiche Menschen können zum Beispiel auf Konservierungsstoffe, die sich in industriell produzierten Arzneimitteln befinden, allergisch reagieren. "Vor allem aber können viele Krankheiten mit individuell hergestellten Arzneimitteln gezielter therapiert werden, denn die Zusammensetzung der Arzneistoffe oder die Dosierung bestimmter Wirkstoffe werden ganz auf die persönlichen Erfordernisse der Patienten abgestimmt", nennt der Apotheker einen weiteren Grund. Das gilt zum Beispiel bei der Therapie von Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte.

Die Herstellung von Rezepturen erfordert Sorgfalt und pharmazeutisches Know-how. "Hinsichtlich der Qualität entsprechen Rezepturen industriell produzierten Arzneimitteln", so der Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein. Deshalb erfordert die Anfertigung von Salben, Zäpfchen oder Augentropfen auch genaue Kenntnisse über die Herstellung von Arzneimitteln. Ob ein Arzneistoff zum Beispiel direkt in eine Salbengrundlage eingerührt werden kann oder vorher in Lösung gebracht werden muss, entscheidet maßgeblich über Wirksamkeit und Stabilität.

Daten, Zahlen, Fakten zur Rezeptur

Laut Deutsches Arzneiprüfungsinstitut werden in Deutschland pro Jahr rund 16 Millionen Rezepturen von 21.500 Apotheken hergestellt.

Individuell hergestellte Arzneimittel werden insbesondere in der Hals-Nasen-Ohren-Medizin, der Pädiatrie und der Dermatologie eingesetzt.

Die Grundforderungen an Arzneimittel gelten auch für Rezepturen: Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und pharmazeutische Qualität.

Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerkammer Nordrhein, Körperschaft des öffentlichen Rechts Dr. Franz-Josef Schulte-Löbbert, Geschäftsführer Poststr. 4, 40213 Düsseldorf Telefon: (0211) 8388-100, Telefax: (0211) 8388-299

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