Für eine glaubwürdige Kirche! / Appell des KDFB an die Deutsche Bischofskonferenz
(Köln) - Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) appelliert an die deutschen Bischöfe, bei ihrer Herbst-Vollversammlung konkrete Maßnahmen zur Aufarbeitung und Verhinderung von sexualisierter Gewalt in kirchlichen Kontexten zu ergreifen. Mit Blick auf den Synodalen Weg bestärkt der Verband die Bischöfe, die begonnenen ernsthaften Reformen weiterzuführen und Ergebnisse in die römische Synode einzubringen.
Um dem Glaubwürdigkeitsverlust der katholischen Kirche entgegenzuwirken, spricht sich KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth für dringend erforderliche und konkrete Maßnahmen zur Aufarbeitung des Missbrauchs von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Raum der Kirche aus. Sie erklärt: "In der Ausbildung von pastoralen Mitarbeiter*innen ist verstärkt zu thematisieren, dass spiritueller bzw. sexueller Missbrauch immer Machtmissbrauch ist. Kirchenrechtliche Normen und Rahmenordnungen müssen in allen Diözesen einheitlich ausgelegt und angewendet werden, auch wenn es um Fälle des Missbrauchs an Erwachsenen geht."
Notwendig sei ebenfalls, das im Kirchenrecht festgelegte Mindestheiratsalter von 14 Jahren bei Mädchen und von 16 Jahren bei Jungen auf 18 Jahre zu erhöhen. Dies müsse weltkirchlich umgesetzt werden, so Flachsbarth.
Mit Blick auf den Reformprozess "Synodaler Weg" dankt der KDFB den Bischöfen für ihre Bemühungen um Dialog und Schritte der Veränderung. Er begrüßt ausdrücklich, dass Erfahrungen und Ergebnisse des Synodalen Wegs in Deutschland in die römische Synode eingebracht werden. "Wir fordern jedoch, dass Frauen explizit in alle Beratungen und Entscheidungen einzubeziehen sind. Sie müssen gleichberechtigt beteiligt werden, mitdiskutieren und mitbestimmen, weil alle Getauften die gleiche Würde haben", bekräftigt die Präsidentin. Der KDFB ruft die Bischöfe auf, hierfür Wege zu eröffnen.
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 180.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
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