Für die Kleinsten ist das Beste gerade gut genug! / Bildungsgewerkschaft für Erzieherinnen an die Hochschulen
(Frankfurt am Main) - Erzieherinnen sollen künftig an Hochschulen ausgebildet werden. Dafür hat sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) stark gemacht. Für die Kleinsten brauchen wir Erzieherinnen, die nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen bestmöglich ausgebildet sind. Wer Bildung von Anfang an ernst nimmt, muss die Hochschulen für Erzieherinnen öffnen, sagte der stellvertretende GEW-Vorsitzende Norbert Hocke am 04. März während einer Pressekonferenz in Stuttgart. Die PISA-Ergebnisse hätten gezeigt, wie wichtig früh einsetzende Bildungsprozesse für die Entwicklung der Kinder sei.
Wir dürfen den Anschluss nicht verlieren: In Europa ist die Ausbildung von Erzieherinnen an Hochschulen Standard, betonte Hocke. Er wies darauf hin, dass in Deutschland sechs Fachhochschulen und eine Universität Studiengänge für Erzieherinnen anböten. Wir brauchen Erzieherinnen, die die Bildungspläne für Kindertagesstätten mit Leben erfüllen. Wir brauchen Erzieherinnen, die die Lernentwicklung der Jungen und Mädchen anregen. Dazu gehören vor allem die Förderung der Sprachkompetenz der Kinder sowie deren erster Kontakt mit Mathematik und Naturwissenschaften, sagte der GEW-Vize.
Er setzte sich dafür ein, Erzieherinnen für ihre verantwortungsvolle Arbeit eine berufliche Perspektive aufzuzeigen. Die Verweildauer im Beruf ist bei vielen Erzieherinnen sehr kurz. Sie verdienen schlecht und haben zu wenige Entwicklungsmöglichkeiten, sagte der GEW-Sprecher. Eine akademische Ausbildung eröffne den Erzieherinnen zusätzliche Chancen.
Hocke stellte klar, dass es nicht darum gehe, die Fachschulen für Sozialpädagogik aufzulösen. Die Geschichte zahlreicher anderer Hochschulstudiengänge habe gezeigt, dass Erfahrungen und Ressourcen der Fachschullehrer wichtig für den Aufbau der neuen Studiengänge seien. Für die Erzieherinnen, die heute gute Arbeit an den Kitas leisten, sollten Weiterbildungsangebote gemacht werden, schlug der GEW-Vize vor.
Der baden-württembergische GEW-Vorsitzende Rainer Dahlem forderte Kultusministerin Annette Schavan (CDU) auf, ihren Widerstand gegen die Einrichtung von Studiengängen für Erziehrinnen aufzugeben. Nicht allein die Liebe zum Kind qualifiziert für den Beruf der Erzieherin. Eine akademische Ausbildung ist die Grundlage dafür, dass bereits die kleinsten Kinder individuell gefördert werden, sagte Dahlem.
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