Frühzeitige Hausbesuche: Pflegebedürftige brauchen bessere Unterstützung
(Hannover) - Der Großteil der Pflegebedürftigen in Niedersachsen wird von Angehörigen zuhause gepflegt. Damit das auch bis ins hohe Alter möglich bleibt, ist eine gute Versorgung - unter anderem durch ambulante Pflegedienste - notwendig. Die Beratung des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen zeigt jedoch: Immer mehr Betroffene haben Probleme, entsprechende Unterstützung zu finden. Deshalb fordert der Verband anlässlich des heutigen "Tags der älteren Generation" schnelle Maßnahmen von der Politik.
Die meisten Menschen möchten, wenn sie pflegebedürftig sind, zuhause betreut werden. Damit das gelingt, brauchen sie und ihre Angehörigen Hilfe bei der pflegerischen Versorgung. Doch genau dort liegt das Problem. "Viele Betroffene kommen zu uns in die Beratung und sind völlig verzweifelt, weil sie keinen Pflegedienst finden. Gerade auf dem Land ist das problematisch", sagt Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Die Folge sei häufig eine Überforderung der pflegenden Angehörigen. "An diesem Punkt zeigen sich die Versäumnisse der Vergangenheit ganz deutlich. Pflegedienste haben zu wenig Personal, zum Teil müssen sogar bestehende Verträge mit den Pflegebedürftigen gekündigt werden", erläutert Swinke weiter.
Der größte Sozialverband in Niedersachsen fordert deshalb von der Politik echte Reformen. "Dabei geht es natürlich um die Gewinnung von Fachkräften und eine bessere Bezahlung. Es muss aber auch Maßnahmen geben, die direkt bei den Betroffenen ansetzen", betont der Vorstandsvorsitzende. Eine dieser Maßnahmen seien zum Beispiel präventive Hausbesuche. Mit solchen Besuchen könne frühzeitig erkannt werden, an welchen Punkten Unterstützung notwendig ist und wie diese organisiert werden kann. "Das ist einerseits für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen wichtig, kann aber auch dazu führen, dass eine Pflegebedürftigkeit erst später oder auch gar nicht eintritt", so Swinke.
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