Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Frühjahrsgutachten 2002: Kein Anlass zu vorzeitigem Optimismus / Streikdrohungen der IG Metall sind Gift für Konjunktur und Arbeitsmarkt

(Berlin) - "Das von den Wirtschaftsinstituten prognostizierte Wachstum von 0,9 Prozent kann uns nicht zufrieden stellen und wird durch das aktuelle Verhalten der IG Metall noch zusätzlich erheblich gefährdet. Es ist daher keineswegs sicher, dass wir diese ohnehin schon nicht ausreichende Wachstumsmarke in diesem Jahr tatsächlich erreichen. Wir befinden uns in Deutschland nach wie vor in einer ausgesprochen angespannten und prekären wirtschaftlichen Lage, wie die erneut deutlich nach unten korrigierte Wachstumsprognose für das Jahr 2002 beweist. Deutschland bleibt damit in der EU-Tabelle weiterhin Letzter beim Wachstum. Es gibt keinen Anlass für vorzeitigen Optimismus", erklärte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt am 23. April in Berlin.

"Das größte Risiko für Wirtschaftswachstum und Entwicklung des Arbeitsmarktes stellt derzeit das Vorgehen der IG Metall dar. Mit ihren Streikdrohungen verhält sie sich verantwortungslos. Der drohende Arbeitskampf ist Gift für die weitere konjunkturelle Entwicklung. Lohnabschlüsse in der von der IG Metall angestrebten Größenordnung sind für die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie nicht verkraftbar, wirken sich verheerend auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen dieser Branchen und damit auch auf den Arbeitsmarkt aus", sagte Hundt.

"Mit den geplanten Streiks werden die ohnehin nur schwachen Auftriebskräfte auch außerhalb der M+E-Industrie bereits im Keim erstickt, bevor sie sich entfalten können. Angesichts des von den Instituten für das Jahr 2002 prognostizierten schwachen Wirtschaftswachstums kann der jüngste Tarifabschluss der chemischen Industrie keinesfalls als Modell für andere Branchen dienen", erklärte Hundt.

"Darüber hinaus ist die durch die aktuelle Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft gestützte weltwirtschaftliche Erholung längst noch nicht robust genug, um einen dauerhaften Konjunkturaufschwung zu ermöglichen. Risiken erwachsen darüber hinaus aus dem deutlichen Anstieg der Rohölpreise seit Beginn dieses Jahres", sagte Hundt.

Quelle und Kontaktadresse:
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