Frühjahr bringt konjunkturelle Belebung / Stimmung bleibt verhalten
(München) - Die bayerische Zimmererbranche hat nach einem miserablen Winter im Frühjahr eine leichte wirtschaftliche Belebung verspürt. Der neuesten Konjunkturerhebung der Verbände des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes (VBZH) zufolge hat die Nachfrage nach Bauleistungen von April bis Juni etwas zugenommen. Die meisten der befragten Betriebe bezeichneten die Geschäftslage als gut bis befriedigend. Zu Beginn des Jahres war die Situation noch von einer großen Mehrzahl als schlecht bewertet worden. Fast die Hälfte der Betriebe verzeichnete einen Anstieg bei den Auftragseingängen; im ersten Quartal hatte nur jeder zehnte Betrieb ein Nachfrageplus verspürt. Die Holzbauunternehmen im Freistaat haben nun im Schnitt Aufträge für 7,4 Wochen, Ende März waren es noch 5,6 Wochen gewesen.
Dieser für das Frühjahr typische Zuwachs sei in diesem Jahr extrem spät eingetreten, sagte VBZH-Präsident Georg König bei der Mitgliederversammlung der Verbände im oberbayerischen Miesbach. Niemand hätte gedacht, dass die Belebung der Baukonjunktur 2005 erst Ende April / Anfang Mai kommt, so König. Das mache den Betrieben sehr zu schaffen, die Stimmung sei deshalb trotz der wirtschaftlichen Aufhellung nicht besonders gut. Im Konjunkturbericht zeigt sich das an den Erwartungen für die kommenden Monate: Nur ein Fünftel der befragten Betriebe erwartet einen Zuwachs bei Aufträgen und Umsatz, am Ende des Winters hatten damit noch rund zwei Drittel der Betriebe gerechnet. Immerhin plant die deutliche Mehrheit der Unternehmen nun nicht mehr mit einem Beschäftigungsabbau.
Nach wir vor fehle es den Betrieben aber an Aufträgen, die eine ganzjährige Beschäftigung sicherstellten, mahnte König. Diese Situation belaste nicht nur die Branche, sondern auch Arbeitsmarkt und Sozialsysteme immer mehr. Private Bauherren vertagten ihre Bauentscheidungen wegen der andauernden Diskussion über die Eigenheimzulage immer wieder. Der VBZH-Präsident appellierte erneut an die Politik, die Mehrwertsteuer für arbeitsintensive Leistungen zu senken dadurch könnten die Lohnkosten gesenkt und indirekt die Schwarzarbeit bekämpft werden. Öffentliche Auftraggeber sollten bei Ausschreibungen verstärkt regionale Handwerksbetriebe berücksichtigen, so König. Maschinenringe und kommunale Betriebe forderte er auf, künftig nicht mehr in die Baubranche einzugreifen und hier den Wettbewerb zu verzerren.
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