Frontalangriff der CSU auf Lebensarbeitszeit der Polizei / Bayerns Polizisten sollen bis zu 7 Jahre länger arbeiten
(München) - Die Deutsche Polizeigewerkschaft ( DPolG) lehnt die in Bayern vorgesehene Verlängerung der Lebensarbeitszeit um 2 + 5 Jahre für die Polizei strikt ab. Gewerkschaftsvorsitzender Hermann Benker befürchtet, dass die Pläne der Staatsregierung zu einem weiteren personellen Ausbluten der Dienststellen führen. Gesundheitlich angeschlagene Beamte werden immer mehr, der dringend erforderliche Nachwuchs dagegen immer weniger.
Benker weist darauf hin, dass die Polizei schon jetzt in vielen Bereichen überaltert ist und vielerorts schichtdiensttaugliche Beamtinnen und Beamten fehlen, um den Dienstbetrieb und damit letztlich die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Durch die Anhebung der gesetzlichen Altersgrenze von 60 auf 62 Jahre und eine Ausweitung der freiwilligen Lebensarbeitszeitverlängerung um bis zu fünf Jahre wird das hohe Durchschnittsalter weiter zunehmen. Wer glaubt, dass über 60jährige im Schichtdienst noch für Sicherheit sorgen, hat den Realitätsbezug verloren. Aus gutem Grund werden an den Polizeiberuf besondere gesundheitliche Anforderungen gestellt. Nicht jeder kann Vollzugsbeamter werden und auch nicht bleiben.
Der Stress im Polizeiberuf hat gerade in den letzten Jahren insbesondere durch die Kriminalitätsentwicklung, Großeinsätze, Personalabbau und Wochenarbeitszeitverlängerung enorm zugenommen, betont Benker.
Abschließend gibt er zu bedenken, dass immer jüngere Straftäter einer immer älteren Polizei gegenüberstehen. Wenn Ältere die Stellen länger besetzen, werden natürlich auch weniger junge Polizeibeamte eingestellt. Dies kommt einem sicherheitspolitischen Offenbarungseid gleich.
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