Freistaat belegt im internationalen Vergleich von Industriestandorten Platz zwei
(München) - Der Freistaat Bayern belegt im Vergleich mit 45 Industrieländern weltweit hinsichtlich der Standortqualität weiterhin Platz zwei, Deutschland als Gesamtstandort liegt auf Rang fünf. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. "Bayern belegt wie im Vorjahr hinter der Schweiz nach wie vor einen sehr guten zweiten Platz.
Gleichzeitig liegt der Freistaat bei den Kosten auf dem letzten Platz, vor allem wegen der hohen Arbeits- und Energiekosten und der hohen Steuern. Hinzu kommt ein struktureller Mangel an Fach- und Arbeitskräften", warnt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Standortqualität Bayerns und seiner 45 bedeutendsten Wettbewerber wird in der Studie "Industrielle Standortqualität Bayerns im internationalen Vergleich - Niveauranking" für das Jahr 2022 mithilfe von 63 Indikatoren aus sechs Themenbereichen ermittelt. Bayern erreicht in vier davon, nämlich Staat, Infrastruktur, Wissen und Markt eine Platzierung unter den Top 10.
"Ausgeprägte Stärken Bayerns sind das Innovationsumfeld und der Wertschöpfungsverbund zwischen Industrie und Dienstleistungen. Im internationalen Vergleich schneidet Bayern auch wegen der unternehmerischen Freiheit und der Offenheit der Märkte überdurchschnittlich ab. Bei der Infrastruktur erreicht der Freistaat einen soliden neunten Platz", erläutert Brossardt und ergänzt: "Noch befindet sich Bayern auf einer guten Ausgangsbasis. Doch diese Positionierung ist in Gefahr. Das ist schon heute erkennbar. Neuinvestitionen finden zum überwiegenden Teil im Ausland statt, Teile der Wertschöpfung werden verlagert, aus dem Ausland fließt immer weniger Kapital nach Deutschland. Der schleichende Prozess der De-Industrialisierung hat begonnen."
Bayern ist ein Industrieland. Rund ein Viertel der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung wird im Verarbeitenden Gewerbe erzielt. In nur wenigen anderen Volkswirtschaften ist der entsprechende Anteil höher. "Die Industrie ist der Wachstumsmotor für die gesamte Volkswirtschaft. Um die Zukunft des Industriestandorts Bayern zu sichern, muss die Bundesregierung endlich die Probleme erkennen und eine gezielte Standortpolitik starten", fordert Brossardt abschließend.
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