Freier Zugang zu den Stromnetzen: Zahl der Stromlieferungen stark gewachsen / Täglich 7.500 Stromgeschäfte in den Höchstspannungsnetzen
(Berlin) - "Der Wettbewerb im deutschen Strommarkt hat den Stromhandel und das Vertriebsgeschäft mit Strom kräftig wachsen lassen. Die starke Zunahme der Geschäftsprozesse in den Höchstspannungsnetzen zeigt, dass der freie Zugang zu den Stromnetzen reibungslos funktioniert." Das erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin, zu neuen Erhebungen über die Zahl der Stromlieferungen.
Allein im Höchstspannungsbereich, den Übertragungsnetzen, wurden 2006 täglich rund 7.500 Stromgeschäfte bei den Betreibern angemeldet. Die Zahl der täglichen Geschäftsprozesse lag damit um 2.500 Lieferungen oder 50 Prozent höher als 2004, ermittelte der Verband der Netzbetreiber - VDN - beim VDEW nach ersten Erhebungen. Wichtigster Grund für diesen Zuwachs sei der Wettbewerb im Stromvertrieb: Die Kunden in Industrie und Gewerbe kaufen ihren Strom von unterschiedlichen Lieferanten. Außerdem wachse der internationale Stromhandel, der über die Übertragungsnetze abgewickelt wird.
Im deutschen Strommarkt sind nach Angaben des Branchenverbandes insgesamt etwa 1.000 Stromlieferanten aktiv. "Die Unternehmen melden ihre "Fahrpläne"
für die Stromlieferungen jeweils für den nächsten Tag bei den Betreibern der Übertragungsnetze an", erläuterte VDN-Geschäftsführer Konstantin Staschus. "Seit 2006 können die Unternehmen sogar noch kurzfristig am Tag der Lieferungen Änderungen vornehmen. Die Netzbetreiber sorgen dann mit ausreichender Regel- und Reserveenergie für den sicheren Systembetrieb", betonte Staschus. Der zuverlässige Betrieb der Netze sei zusammen mit der hohen Qualität der Stromnetz-Infrastruktur entscheidend für die sichere Versorgung der rund 44 Millionen Stromkunden in Deutschland.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW), Hauptgeschäftsstelle
Patricia Nicolai, Leiterin, Presseabteilung
Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin
Telefon: (030) 726147-0, Telefax: (030) 726147-140
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- VDEW zum Wechsel von Sommer- auf Winterzeit am 28. Oktober: Zeitumstellung hat so gut wie keine Energieeinsparung gebracht / Verändertes Freizeitverhalten hebt Spareffekt auf / EU-Kommission legt bis Ende 2007 Erfahrungsbericht über Auswirkungen vor
- Neue Produkte und Spezialtarife: Stromkunden nutzen Wettbewerb / Jeder zweite Haushalt hat schon einmal den Tarif gewechselt/ Grundversorgung mit Strom wird gewährleistet
- VDEW kritisiert Steuern und Abgaben: Staatsanteil an den Stromrechnungen steigt auf 13,4 Milliarden Euro / Stromsteuer ist der größte Posten mit knapp 6,5 Milliarden Euro / Belastungen wuchsen seit 1998 fast auf das Sechsfache