Pressemitteilung | (VDP) Verband Deutscher Privatschulen Nordrhein-Westfalen e.V.

Freie Schulen immer stärker nachgefragt / Neuer Höchststand mit rund 212.000 Schülern / Privatschulen vor allem im berufsbildenden Sektor stark

(Düsseldorf) - Immer mehr Eltern in Nordrhein-Westfalen schicken ihr Kind auf eine Privatschule. 164 571 Schülerinnen und Schüler besuchen im laufenden Schuljahr private allgemeinbildende Ersatzschulen, wie it.NRW (Statistisches Landesamt) mitteilt. Das waren 7,8 Prozent der gesamten Schülerschaft an allgemeinbildenden Schulen. Während die Schülerzahl an privaten Ersatzschulen kontinuierlich steigt - im Schuljahr 2009/10 um 0,3 Prozent-, sinkt die Zahl der Schüler in NRW insgesamt (um 1,7 Prozent gegenüber dem Schuljahr 2009/10).

Noch höher sind die Zuwachsraten, wenn man auch die - von der offiziellen Statistik oft vergessenen - berufsbildenden Ersatzschulen berücksichtigt. Hier sind die Schulen in freier Trägerschaft besonders stark vertreten. Von den 446 Berufs- und Weiterbildungskollegs des Landes sind 134 in privater Trägerschaft - rund 30 Prozent. Sie bilden rund 47.000 Schülerinnen und Schüler aus.

Im berufsbildenden Bereich bieten viele Schulen in freier Trägerschaft Ausbildungsgänge an, für die es an staatlichen Schulen oder in einer betrieblichen Ausbildung oft (noch) gar keine Entsprechung gibt. Diese Schulen reagieren damit schnell und innovativ auf aktuelle berufliche Anforderungen in der Wirtschaft. Es sind oft die kleinen berufsbildenden Einrichtungen: in strukturschwachen Gebieten, Berufsschulen großer Konzerne, die ihren eigenen Nachwuchs ausbilden, oder Schulen für spezielle Ausbildungsberufe - von der Hotellerie bis zur Immobilienwirtschaft.

Ebenfalls kaum bekannt: Viele berufsbildende Schulen in freier Trägerschaft kümmern sich um Jugendliche mit Förderbedarfen und helfen ihnen bei der Integration in den Arbeitsmarkt - und damit in das gesellschaftliche Leben. Petra Witt, Vorsitzende des Verband Deutscher Privatschulen NRW, dazu: "Privatschulen sind ausdifferenziert - Anliegen unserer Mitglieder ist die optimale Betreuung und Entwicklungsvielfalt von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das Spektrum reicht tatsächlich von der freien Grundschule mit bilingualem Unterricht über Ausbildungsvorbereitung mit Hauptschulabschluss für benachteiligte Jugendliche bis hin zur Eliteschule des Sports. Schulen in freier Trägerschaft bieten eine Vielzahl von Modellen, entwickeln sich ständig weiter, und ihre Qualität ist nachhaltig anerkannt."

Mit den aktuellen Zahlen liegt der Anteil von Privatschulen in Nordrhein-Westfalen nun im Bundesdurchschnitt. Ein Blick zu unseren europäischen Nachbarländern zeigt, dass hier der Anteil an Privatschulen deutlich höher ist: In den Niederlanden bei über 70 Prozent, in Großbritannien bei 41, und in Frankreich bei 22 Prozent. Nach Auswertung von Umfragen schätzt der VDP den tatsächlichen Bedarf in Nordrhein-Westfalen auf rund 25 Prozent. Viele Interessenten, die gerne eine Schule in freier Trägerschaft besuchen würden, müssen wegen fehlender Plätze abgewiesen werden. "Der eigentliche Boom der Privatschulen findet auf den Wartelisten statt", so Petra Witt.

Der VDP Verband Deutscher Privatschulen NRW e.V. vertritt freie nordrhein-westfälische Bildungseinrichtungen im allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulbereich sowie in der Erwachsenenbildung und im tertiären Bereich (Hoch- und Fachhochschulen). Der 1901 gegründete Bundesverband und der Landesverband binden ihre Mitglieder weder weltanschaulich noch konfessionell oder parteilich. Zusammen mit den beiden konfessionellen Privatschulverbänden, der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Waldorfschulen NRW bildet der VDP NRW e.V. die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen auf Landesebene.

Quelle und Kontaktadresse:
VDP Verband Deutscher Privatschulen Nordrhein-Westfalen e.V. Eva Lingen, Geschäftsführerin Kronprinzenstr. 82-84, 40217 Düsseldorf Telefon: (0211) 41660600, Telefax: (0211) 1372347

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