Freiberuflichkeit ist nicht verhandelbar / Gegen Industrialisierung der Gesundheit
(Kiel) - Das aktuelle Praxisbarometer der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein zeigt den Politikern, wo die Zahnmediziner klare Grenzen ziehen: Ihre Freiberuflichkeit darf nicht angetastet werden.
"Ich stelle die Freiberuflichkeit meines Berufes über alles". Fast 95 Prozent der Teilnehmer des aktuellen Praxisbarometers der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein ziehen diese klare Grenze. Die zahnärztliche Praxis als Gewerbebetrieb zu führen, das können sich nur wenige der Befragten vorstellen. Für die überwiegende Mehrheit kommt dies nicht in Frage. Damit bekommen zunehmende Tendenzen zur Industrialisierung des Gesundheitswesens eine klare Absage.
Auch die Kommentare der Teilnehmer zeigen, dass die Mehrzahl von ihnen keine Alternativen zur Freiberuflichkeit sieht. "Patienten sind in der Regel krank, da hilft nur der Einsatz von Mensch zu Mensch - also Freiberuflichkeit", schrieb ein Zahnarzt. Ein Kollege stellte fest: "Freiberuflichkeit ist ein unabdingbares Muss für den Erhalt einer zukunftsweisenden Medizin, nur so ist eine Weiterentwicklung möglich. Staatsmedizin führt zu Rückschritt - siehe DDR."
Hans-Peter Küchenmeister, Präsident der Zahnärztekammer, rät der Politik, die Kommentare und Befragungsergebnisse des Praxisbarometers zu berücksichtigen. "Das ist ein klarer Beleg dafür, dass die wohnortnahe Versorgung nur mit freiberuflichen Heilberufen möglich ist. Viele Kollegen haben das Gefühl, dass die Bedenken der Heilberufe in der aktuellen Gesundheitspolitik nicht berücksichtigt werden.", sagte Küchenmeister. Noch seien die Zahnmediziner motiviert, wie eine Antwort zeigt: "Mein Beruf macht mir immer noch viel Spaß und bietet Erfüllung, aber das Lächeln fällt schwerer."
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Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR
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