Frauenstiftungen vernetzen sich
(Berlin) - 28 Vertreterinnen von bundesweit aktiven Frauenstiftungen und Gründungsinitiativen haben sich im Rahmen des ersten bundesweiten Treffens der Frauenstiftungen zu einer dauerhaften Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Sie reagieren damit auf die wachsende Zahl von Frauenstiftungen in Deutschland, inzwischen weit über 30. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen und die Berliner Stiftung ZURÜCKGEBEN hatten die Tagung Stiftungen von Frauen für Frauen am 12. September 2003 im Berliner Haus der Menschenrechte und Demokratie initiiert, um die Zusammenarbeit der deutschen Frauenstiftungen zu fördern.
Ergebnis des Treffens ist die Vereinbarung, auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit und der Abstimmung von Förderprogrammen und Projekten zukünftig stärker zu kooperieren. Bei einer weiteren Tagung im Jahr 2004 wird es unter anderem um die Themen Fundraising und Vermögensverwaltung gehen. Dringendstes Anliegen der meisten Frauenstiftungen ist das Einwerben von zusätzlichem Stiftungskapital. Die wenigsten verfügen über ausreichend Vermögen, um alle angestrebten Vorhaben und notwendigen Projekte zu verwirklichen sowie hauptamtliche Mitarbeiter bezahlen zu können. Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit wird die Anregung und Begleitung von statistischen Studien zu den Geschlechterverhältnissen im Stiftungswesen sein. Geschlechtsspezifische Daten zur Gremienbesetzung in Stiftungen sowie zur Bereitstellung von Geldern für Frauen- und Mädchenprogrammen liegen bisher nicht vor.
Frauenstiftungen sind Stiftungen, deren Zwecke ausdrücklich Frauen berücksichtigen. Überwiegend von Frauen gegründet wollen sie Frauen und Mädchen politisch, ökonomisch, sozial, kulturell oder rechtlich stärken. Dabei geht es jenseits von punktueller wohltätiger Unterstützung um nachhaltige Förderung von frauenspezifischen Anliegen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Beeinflusst von der Frauenbewegung werden seit den 80er Jahren immer mehr Stiftungen errichtet, deren Ziel es ist, neben der staatlichen Gleichstellungspolitik innovative und nachhaltige Strategien der Frauenförderung zu entwickeln. Die Angebote der bestehenden 36 Frauenstiftungen reichen von entwicklungspolitischen Projekten über Beratung bei Existenzgründung, der Vergabe von Aufenthaltsstipendien für Künstlerinnen bis hin zur wissenschaftlichen Sammlung von geschlechtsspezifischen Daten. Fünf weitere Initiativen zur Errichtung von Frauenstiftungen sind bekannt.
Die weltweite Vernetzung von unabhängigen Frauenstiftungen erfolgt über das International Network of Womens Funds (www.iiwfn.org). In Amerika existiert darüber hinaus seit 1985 das Womens Funding Network (www.wfnet.org), das über 90 Frauenstiftungen und philanthropische Organisationen verbindet. Ab Oktober 2004 stehen Informationen über das Angebot in Deutschland unter www.frauenstiftungen.de zur Verfügung.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.
Alfried-Krupp-Haus, Binger Str. 40, 14197 Berlin
Telefon: 030/8979470, Telefax: 030/89794711