Frauenpolitischer Rat fordert starkes Frauenministerium

(Postdam) - Frauenminister Alwin Ziel hat entschieden, dass es nun doch keinen weiteren Staatssekretär im Mammutministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen geben wird. Dies stößt auf völliges Unverständnis im Sprecherinnenrat des Dachverbandes der Frauenverbände und –vereine. Auf seiner gestrigen Vorstandssitzung beschloss der Sprecherinnenrat, dies nicht ohne weiteres hinzunehmen. Zwar wurde erst kürzlich mit Ministerin Wanka eine weitere Frau in die Landesregierung berufen. Doch das Festhalten der Landesregierung an der Koalitionsvereinbarung, dass jedes Ministerium nur eine/n Staatssekretär/in hat, ist für dieses Ministerium nicht haltbar. Margret Schlüter hat neben ihrer Aufgabe als Staatssekretärin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen auch noch die Funktion der Landesgleichstellungsbeauftragten übertragen bekommen. Frei nach dem Motto "Eine Frau, die nur so gut sein will wie ein Mann, hat keinen Ehrgeiz" versucht die Staatssekretärin diese Aufgabe zu meistern. Ministerpräsident Stolpe wird so stolz auf sie sein wie noch zu Beginn der großen Koalition, als er von der ehemaligen Finanzministerin Wilma Simon sagte, "sie sei war die einzige Frau im Kabinett, aber so tatkräftig wie ´ein Dutzend`". Frau Simon hat auf ihre Art die Konsequenzen gezogen, die sich schon zu Beginn der Koalition andeuteten.

"Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen in der Politik nicht verschlissen werden", so die kürzlich in den Vorstand gewählte Heide Gerber. "Der Frauenpolitische Rat fordert ein starkes Frauenministerium und eine unabhängige Landesgleichstellungsbeauftragte, wie wir es schon vor der Landtagswahl und im Rahmen der Regierungsbildung mehrfach geäußert hatten", so die erste Sprecherin des Rates, Helga Zaddach, am Montag in Potsdam.

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