Frauenbund hält Diakonat der Frau für überfällig KDFB-Landesverband zum "Tag der Diakonin": Frauen offiziell zulassen
(München) - "Die meisten diakonischen Aufgaben in der Kirche werden doch bereits von Frauen geleistet, sei es als Katechetin in der Vorbereitung auf Erstkommunion und Firmung, als Leiterin von Glaubensgesprächen, Wortgottesdienstfeiern oder bei Krankenbesuchsdiensten", deshalb fordert Waltraud Deckelmann, die Vorsitzende des Bayerischen Landesverbandes des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), Frauen zum diakonischen Dienst in der Kirche offiziell zuzulassen. Ohne das Engagement von Frauen würde ein Großteil des pastoralen und karitativen Handelns in der Kirche nur begrenzt stattfinden. Wie Katharina von Siena sollten sich Frauen engagieren und sich unerschrocken in Kirche, Gesellschaft und Politik einbringen.
Der KDFB feiert am 29. April, dem Festtag der heiligen Katharina von Siena, den "Tag der Diakonin". Für den Frauenbund ist der Diakonat der Frau ein notwendiges Zeichen für die Gleichrangigkeit von Männern und Frauen beim Dienst in der Nachfolge Jesu Christi.
Deckelmann findet Impulse für eine frauengerechte spirituelle Entfaltung, die in Seminaren und Studientagen gegeben werden, besonders wichtig. Gerade die Schulung von Frauen für Gesprächskreise, Krankenbesuchsdienst und Trauerbegleitung sei ein großer Verdienst des Landesverbandes. "Die Seminare für Trauerbegleiterinnen sind immer voll und haben lange Wartelisten, das zeigt die Qualität unseres Wirkens in diesem Bereich!" meint Deckelmann.
"Die sakramentale Einbeziehung von Frauen in kirchliche und diakonische Strukturen wäre ein sinnvolles und Mut machendes Zeichen für die Zukunft", lautet ihr Fazit.
Dem Landesverband gehören 190.000 Frauen aus Bayern und der Pfalz an. Er unterstützt seit Jahren den Diakonat der Frau durch den Kontakt zum "Netzwerk Diakonat der Frau e.V." Seit 1999 haben sich 23 Frauen in zwei dreijährigen Kursen des "Netzwerk Diakonat der Frau e.V." auf Tätigkeiten als Diakonin ausbilden lassen. Die Ausbildungsordnung entspricht der von männlichen Diakonen.
Katharina von Siena kümmerte sich Ende des 14. Jahrhunderts mit Hingabe um Alte, Kranke und Verstoßene. Sie war eine gläubige und mystische Frau, lebte in strenger Askese und führte ein kontemplatives Leben. Immer wieder wies sie öffentlich auf kirchliche, gesellschaftliche und politische Missstände hin, äußerte Kritik am Handeln der Verantwortlichen. Neben ihrer sozialen und karitativen Tätigkeit beriet sie Bischöfe und Päpste und trat als Vermittlerin bei Friedensverhandlungen auf. Im Jahr 1461 sprach Papst Pius II. sie heilig, Papst Johannes Paul II. ernannte sie 1999 zur Schutzheiligen Europas.
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