Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Frauen besonders von Klimakrise betroffen – NABU fordert mehr Schutz und Stärkung

(Berlin) - Die Klima- und Biodiversitätskrise ist die drängendste Bedrohung unserer Zeit – dennoch spielte sie in der politischen Debatte zuletzt kaum eine Rolle. Besonders Frauen sind weltweit von den Folgen betroffen. Der NABU setzt sich mit Projekten wie AfricElle dafür ein, Frauen gezielt zu unterstützen und als Schlüsselakteurinnen für Natur- und Klimaschutz zu stärken.

Laut den Vereinten Nationen sind Frauen und Mädchen besonders stark von der Klimakrise betroffen. Zwar machen Klimakatastrophen keinen Unterschied zwischen Geschlechtern, sie verstärken jedoch bestehende Ungleichheiten und treffen strukturell benachteiligte Menschen härter. Vor allem in ländlichen und ärmeren Regionen sind Frauen deshalb besonders anfällig für die Folgen der Klimakrise. Sie sind oft von natürlichen Ressourcen abhängig und tragen die Hauptverantwortung für die Ernährung ihrer Familien. Fehlender Zugang zu finanziellen Mitteln und Bildung verstärkt bestehende Ungleichheiten.

Gleichzeitig sind Frauen Schlüsselakteurinnen im Kampf gegen die Klimakrise. Sie verbrauchen weniger Ressourcen, erziehen die nächste Generation und entscheiden oft nachhaltiger. „Frauen zu stärken bedeutet, ganze Gesellschaften widerstandsfähiger gegen die Klima- und Biodiversitätskrise zu machen“, betont Brit Reichelt-Zolho, Teamleiterin Afrika beim NABU-Bundesverband.

Ein Beispiel für weibliches Engagement ist das NABU-Projekt AfricElle. Diabaté Maboridjon, Mitarbeiterin der NGO SOS-Forêts in der Elfenbeinküste, sagt: „Frauen müssen gestärkt werden, um autonom zu sein und an richtungsweisenden Entscheidungen teilzuhaben. Im AfricElle-Projekt unterstützen wir sie mit Schulungen und der Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten für Cashew und Honig.“

Auch Elisabeth Konan Abenan, Projektmitarbeiterin von SOS-Forêts, hebt die Bedeutung der Frauenförderung hervor: „Eine finanziell unabhängige Frau bedeutet eine stabile Familie und ein entwickeltes Land. Durch AfricElle lernen Frauen nachhaltige Methoden und können Führungskräfte im Naturschutz werden.“

Das vom BMZ geförderte Projekt AfricElle unterstützt über 20.000 Frauen in sechs afrikanischen Ländern dabei, ihre Landwirtschaft klimaresilient zu gestalten. Neben Schulungen zu nachhaltiger Landnutzung werden Frauen durch Mentoring-Programme und Netzwerkbildung gestärkt. Die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme ist ein weiteres zentrales Ziel.

„Die Klima- und Biodiversitätskrise trifft besonders jene, die am wenigsten dafür verantwortlich sind. Frauen sind nicht nur Betroffene, sondern auch treibende Kräfte für nachhaltige Lösungen“, so Reichelt-Zolho. „Der NABU fordert, die Klima- und Biodiversitätskrise wieder in den Mittelpunkt der politischen Debatte zu rücken – mit besonderem Fokus auf die Stärkung von Frauen.“
Weitere Informationen: www.nabu.de/africelle

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Roland Panter, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 284 984-0

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