Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

Franzen: Umsatz im Einzelhandel sinkt

(Berlin) - Zur Lage des Einzelhandels im Herbst 2001 erklärte am 22. Oktober in Berlin der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hermann Franzen:

"Nach den Terrorangriffen auf Amerika blieb der Geschäftsverlauf im deutschen Einzelhandel zunächst eher ruhig. Spätestens seit den amerikanischen Gegenschlägen ist es aber zu Einbrüchen gekommen. Der Oktober wird aller Voraussicht nach sehr schlecht werden. Die Stimmung spricht auch nicht für ein gutes Weihnachtsgeschäft. Hinzu kommt, dass die ersten Unternehmen angekündigt haben, das Weihnachtsgeld zu kürzen. Für das gesamte Jahr 2001 kann der Einzelhandel froh sein, wenn der Umsatz nominal um etwa ein Prozent steigt. Das wäre preisbereinigt ein realer Umsatzverlust von 0,5 Prozent. Das kommende Jahr dürfte für den Einzelhandel noch etwas schlechter werden als das laufende. Es wird schwer genug, 2002 nominal das Vorjahresergebnis zumindest zu erreichen. Real werden die Umsätze voraussichtlich um 1,5 Prozent sinken.

Die Bundesregierung sollte jetzt nicht den aktionistischen Verlockungen staatlicher Konjunkturprogramme erliegen. Dass die Gewerkschaften jetzt allen Ernstes die Wiedereinführung der Vermögensteuer zur Finanzierung eines Konjunkturprogramms fordern, zeigt, dass sie überhaupt nichts dazu gelernt haben. Die Vermögensteuer ist eine verfassungswidrige Neidsteuer. Sie passt gut zu Konjunkturprogrammen. Beide gehören nicht auf die Tagesordnung, sondern in die Mottenkiste. Wir brauchen kein Konjunkturprogramm, mit dem einzelne Branchen subventioniert werden, sondern eine Entlastung für alle.

Das wäre auch ein deutliches Signal für eine moderate Tarifrunde. Jetzt kommt es darauf an, den Konsum zu beleben, dann kann er zur Stütze der Konjunktur werden. Ich fordere daher die Bundesregierung auf, auf alle Steuererhöhungen, auch die der Ökosteuer zu verzichten sowie die nächste Stufe der Steuerreform vorzuziehen. Wir brauchen einen Spitzensteuersatz von unter 40 Prozent für alle Einkunftsarten. Steuersenkungen sind das einzig wirksame Rezept gegen Konsumflaute und Investitionsschwäche. Im Unterschied zu staatlichen Ausgabenprogrammen setzen sie an den Ursachen unserer Wachstumsschwäche an: der zu hohen Steuer und Abgabenbelastung.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69

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