Franchisebarometer 2017: Solides Wachstum und innovative Zielgruppen im Blick / Expansionsziele mehrheitlich erreicht / Solide Partnergewinnung / Ansprache alternativer Zielgruppen
(Berlin) - Jährlich veröffentlicht der Deutsche Franchiseverband das Franchisebarometer auf Basis einer anonymen Onlinebefragung seiner Mitgliedsunternehmen. Diese Erhebung ermöglicht es der Interessenvertretung des professionellen Franchisings in Deutschland, qualifizierte Aussagen zur Entwicklung und Stimmung innerhalb der im Verband organisierten Franchisesysteme zu treffen. Demnach hat mit 52 Prozent die Mehrheit der befragten Systeme ihre Expansionsziele für das Jahr 2017 erreicht. Dieser Wert ist rückläufig, zeigten sich doch im Vorjahr satte 60 Prozent mit dem Wachstum ihres Konzeptes zufrieden. Dennoch ist die Entwicklung positiv einzuschätzen, da der Negativtrend aus 2015 - hier zeigten sich mit der Systemexpansion lediglich 40 Prozent zufrieden - nicht bestätigt wird. Die Zahlen sprechen für einen allgemeinen Expansionshunger, der sich möglicherweise in zu hohen Zielsetzungen äußert. Wesentlich klarer wird das Franchisebarometer bezüglich der Partnergewinnung.
Kein Höhenflüge - aber solides Wachstum
Während die Expansionsziele keine Aussage zum konkreten Systemwachstum zulassen, gibt die Partnergewinnung Aufschluss über deren Entwicklung: Positiv ist die Partnerentwicklung sowohl im Spitzensegment, also der Gewinnung von elf und mehr Franchisepartnern (25 Prozent), als auch in der breiten Mitte, bei einem bis fünf Partnern (51 Prozent). Die Zahlen spiegeln ein solides Wachstum wider. Für einen Positivtrend spricht außerdem der geringe Prozentsatz der Unternehmen, die in 2017 keine Franchisenehmer gewonnen haben. Dieser ist von neun in 2016 auf aktuell fünf Prozent gesunken.
Nachhaltige Expansion: Neue Strategien gefragt
Die klassische Expansionsform bleibt auch in 2017 die Gründung mit neuem Franchisepartner, wenngleich die Zahlen leicht rückläufig sind. Ein deutliches Plus von 43 Prozent verzeichnet die Expansion mit bestehenden Franchisepartnern. Multi-Unit-Franchising stellt damit eine solide Wachstumsalternative dar. Auf gleichbleibendem Niveau steht die Expansion durch Umwandlung bestehender Unternehmen in eine Franchisepartnerschaft. Zugenommen hat das Wachstum mit eigenen Filialen: 20 Prozent der befragten Systeme nutzen diesen Weg, um den sich ändernden Rahmenbedingungen am Partnermarkt entgegen zu treten. "Unsere Mitgliedssysteme richten ihre Expansionsstrategien immer breiter aus. Das belegt unsere Erhebung deutlich. Wenn auch das tradierte Wachstum noch immer mit Unternehmensgründungen neuer Partner vom Gros der befragten Systeme genutzt wird, so zeigt sich auch, wie sie sich strategisch neu ausrichten, um erfolgreich zu expandieren", kommentiert Torben Leif Brodersen, Geschäftsführer des Deutschen Franchiseverbandes. "Wir werten diese Flexibilität als positiv und möchten unsere Mitglieder weiter ermutigen, bei der Wahl der Zielgruppe neue und mitunter auch unkonventionelle Franchisewege zu gehen."
Zielgruppen an Realität ausrichten
Zwar sind Fach- und Führungskräfte auch weiterhin Hauptzielgruppe der befragten Franchisesysteme, doch ist diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr von 81 auf 73 Prozent deutlich gesunken. Damit steht diese Zielgruppe nur noch knapp vor etablierten Unternehmern als potentielle neue Franchisenehmer - übrigens gefolgt von Bestandspartnern als künftige Multi-Unit-Franchisenehmer. Mit einem Plus von zehn Prozentpunkten rücken sie vermehrt in den Fokus der Systeme.
"Der teils statische Fokus auf angestellte Fach- und Führungskräfte scheint den aktuellen Gegebenheiten des gesättigten Arbeitsmarktes kaum mehr standhalten zu können. Wer nachhaltig wachsen möchte, sollte sich für eine erfolgreich angelegte Expansion breiter aufstellen und seine Zielgruppenstrategie stets an den aktuellen Gegebenheiten ausrichten", so Brodersen.
Das Franchisebarometer bestätigt: Auch die Mitglieder im Deutschen Franchiseverband spüren die aktuellen Herausforderungen am Markt deutlich. Wie sich zeigt, ist das Gros der Unternehmen vermehrt bereit, diese als Chance zu begreifen und den jeweiligen Fokus neu zu definieren Der Deutsche Franchiseverband befürwortet diese Bereitschaft und unterstützt in Form von Leitfäden und Guidelines sowie mit branchenspezifischen Arbeitsgruppen, Expertengremien und Netzwerkplattformen. Relevante Themen werden so aus der Praxis für die Praxis identifiziert und konkreter Mehrwert für die Verbandsmitglieder geschaffen.
Die detaillierten Ergebnisse des Franchisebarometers 2017 stehen unter http://www.franchiseverband.com/verband/franchisebarometer zur Verfügung.
Zum Franchisebarometer: Alljährlich erhebt der Deutsche Franchiseverband e.V. aktuelle Zahlen und Trends bei seinen Mitgliedsunternehmen. Die diesjährige anonymisierte Online-Umfrage richtete sich an die über 240 Mitgliedsunternehmen (Voll- und Assoziierte Mitglieder). Mit einer Ausschöpfungsquote von 45 Prozent lässt die Erhebung realistische Rückschlüsse auf die tatsächlichen Themen und Entwicklungen innerhalb der im Verband organisierten Franchisesysteme zu.
Über den Deutschen Franchiseverband e.V.: Der Deutsche Franchiseverband vertritt die Interessen der deutschen Franchisewirtschaft im wirtschaftspolitischen Umfeld - national wie international. Er wurde 1978 gegründet und sitzt in Berlin. Der Deutsche Franchiseverband ist Qualitätsgemeinschaft und repräsentiert Franchisegeber und Franchisenehmer gleichermaßen. Im Jahr 2016 erwirtschafteten die rund 950 in Deutschland aktiven Franchisegeber, gemeinsam mit circa 119.302 Franchisenehmern und 697.532 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 104 Milliarden Euro.
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