Pressemitteilung | Photoindustrie-Verband e.V. (PIV)

Foto- und Imagingmarkt 2016 in Deutschland auf stabilem Niveau / Positive Aussichten für 2017 durch gute Konjunkturerwartungen und smarte Innovationen / Marktverschiebungen - Neue Segmente gewinnen weiter an Marktbedeutung / Hochwertige Foto- und Imagingprodukte stark gefragt / Zubehörmarkt - Mit Ausnahmen, nahezu analoger Verlauf wie Kameramarkt / Haptisches Bilderlebnis in 2016 weiter auf Wachstumskurs / Bilder übernehmen als universelle Sprache verstärkt die Kommunikation

(Frankfurt am Main) - Der Photoindustrie-Verband e.V. (PIV), weist für den consumer- und profiorientierten Imaginggesamtmarkt, mit seinen derzeitigen Kernbereichen entsprechend dem Imagingworkflow für 2016, ein stabiles Umsatzniveau von weit über 20 Milliarden Euro aus.

Hinzuzurechnen sind vielfältige neue foto- und imagingrelevante Produkte, Anwendungen und Dienstleistungen aus den Bereichen VR, Smart Home, Cloud Computing, Social Media, Video/Videoschnitt, Bildvermarktung, Communities, Home Decoration/Wallpaper, Apps, Fachanwendungen, 3D (von der Aufnahme bis zur Ausgabe), Digitalisierung, Archivierung und weitere, die dem Verständnis des Imaging Ökosystems zuzurechnen sind. Aufgrund ihrer Vielfalt und Heterogenität sind sie in ihrer Gesamtheit zunehmend schwerer zu erfassen und damit zu beziffern. Von Imagingtechnologien, -anwendungen sowie -dienstleistungen im B2C und B2B Bereich, so PIV, geht für die kommenden Jahre eine wachsende Bedeutung und somit enormes Wertschöpfungspotenzial aus. Die digitale Transformation steht nach wie vor im Branchenmittelpunkt. Imaging, als übergreifende Schlüsseltechnologie, eröffnet Wirtschaft und Gesellschaft durch digitale und smarte Innovationen neue Möglichkeiten und damit künftige Geschäftsfelder.

Positive Aussichten für 2017 durch gute Konjunkturerwartungen und smarte Innovationen

Nach Einschätzung der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung), legt zu Beginn des Jahres 2017, die ohnehin schon gute Konsumstimmung noch einmal auf breiter Front zu. So klettert laut GfK, die Konjunkturerwartung mit ihrem vierten Anstieg in Folge, auf den höchsten Stand seit eineinhalb Jahren. Sollten die inländischen Rahmenbedingungen, wie hohe Beschäftigung und steigende Einkommen bei niedrigen Zinsen, günstig bleiben, so wird sich der Aufwärtstrend der Konsumstimmung in 2017 weiter festigen.

Smarte Innovationen stehen im Mittelpunkt der technischen Neuerungen den gesamten Imagingworkflow betreffend. Sie sind es, die für zusätzliche Kaufanreize für die nächsten Jahre ebenso stehen, wie für Spezialisierungen vornehmlich im Aufnahme- und Zubehörbereich. Hier geht es darum, Nutzern das Höchstmaß an technischer Perfektion, verbunden mit Convenience, auf dem Weg zur bestmöglichen Qualität zur Verfügung zu stellen. Zukünftige Features in Bildaufnahmegeräten, wie die Nutzung der Gesten- und Sprachsteuerung, werden dem Markt weitere Wachstumsimpulse geben.

Marktverschiebungen - Neue Segmente gewinnen weiter an Marktbedeutung
Hochwertige Imagingprodukte stark nachgefragt

Innerhalb der Hauptsegmente des Imaging Workflows, von der Aufnahme, Bearbeitung, Transfer/Speicherung bis zur Ausgabe des consumer- und profiorientierten Imaging-gesamtmarktes, kam es in 2016 erneut zu Absatzverschiebungen, so PIV. Multicopter, VR, Cloud, Bild- und Videobearbeitung etc. gewannen ebenso weiter an Relevanz für den Imagingmarkt, wie Retro mit der Sofortbildfotografie und die Bildausgabe. Die oben auf-geführten Produktkategorien tragen zu einer weiteren Bedeutung des Zubehörmarktes bei.

Der Absatz an Digitalkameras im höherwertigen Bereich von mehr als Euro 1.500 entwickelte sich laut GfK-Analyse für Deutschland in 2016 stabil auf Vorjahresniveau. Vornehmlich bei den höherwertigen Kameras, ist eine zunehmende Spezialisierung festzustellen. Das gelernte Schema mit Kompakt-, kompakten System- und Spiegelreflexkameras, kann nur als Grobklassifizierung verstanden werden, so PIV. Um für das jeweilige Aufnahmesujets technisch bestens gerüstet zu sein, kommen Profi- und ambitionierte Fotografen immer seltener nur mit einem Aufnahmegerät aus.

Bei Gesamtbetrachtung des Kameramarktes in der Menge - mit Ausnahme der Sofortbildkameras - verlief dieser in 2016 erneut rückläufig. Die Gründe hierfür sind ursächlich auf das Erdbeben in Japan im April 2016 zurückzuführen. Bis Ende 2016 kam es zu extremen Lieferengpässen und verzögerten Produktneuheiteneinführungen, so PIV. Was die aktuelle Kameraproduktion betrifft, so sind die Hersteller gut in das Jahr 2017 gestartet, weshalb sie zuversichtlich nach vorne blicken. Smarte Innovationen, Funktionen wie 4K und 6K, Zeitraffer, Connectivity etc. werden für künftige Kaufanreize sorgen. In der Menge, so PIV, wird man nach derzeitigen Prognosen in 2017 nicht zulegen. Dafür aber im Wert. Hier setzt sich in 2017 der bereits vor Jahren eingeläutete Trend mit gestiegener Nachfrage nach hochwertigem Kameraequipment weiter fort. Dieser bedingt, dass die Nutzungsdauer weiter nach oben geht und sich auf über fünf Jahre verlängert.

Multicopter (kamerataugliche, mit und ohne Aufnahmeeinheit ausgestattet) erfreuten sich in 2016 einer weiter gestiegenen Nachfrage in Menge und Wert. Der Markt für Action-Cams ist zum Vorjahr leicht rückläufig. 360-Grad-Kameras, die mit zu den Action-Cams gerechnet werden, sind erst in der Einführung. Es wird dementsprechend noch zwei bis drei Jahre dauern, bis dieser Markt richtig an Fahrt aufnimmt, so PIV. Der Absatz von Smartphones verlief in 2016 nahezu stabil. Sie sind weit mehr als nur Telefon und Bild-aufnahmegerät, sondern zusammen mit den Tablets die essenzielle Schnittstelle der Bildkommunikation.

Zubehörmarkt - Mit Ausnahmen nahezu analoger Verlauf wie Kameramarkt

Die durch das Erdbeben in Japan im April 2016 ausgelösten Produktionsengpässe im Segment der Aufnahmegeräte, hatten auch Einfluss auf den Zubehörmarkt, ist doch das Geschäft mit Kameras eng mit dem des Aftermarkets verknüpft. Analog zum Kameramarkt hat sich daher in 2016 der Absatz der Kameraobjektive (Aftermarket) für Aufnahmegeräte mit Wechseloptik entwickelt. Die Rückgänge sind jedoch nicht in der Größenordnung erfolgt, da der Objektivneukauf zeitverzögert nach der Anschaffung der Kamera erfolgt. Die Hersteller profitieren hier noch von den sehr hohen Kameraabsatzzahlen aus den zurückliegenden vier Jahren. Der Absatz von Fototaschen und -rucksäcken ist sehr viel enger an den Kameraneukauf angelehnt - die Rückgänge für 2016 fallen in diesem Segment ebenso deutlicher aus, wie bei den Blitzgeräten. Einen weiter gestiegenen Nachfrageboom erlebten in 2016 erneut Stative und Rigs. Dies ist, so PIV, auf die Begeisterung für die Langzeitfotografie ebenso zurückzuführen, wie für die Features wie 4K, Zeitraffer, Serienbild etc. und Video.

Der Absatz von Speicherkarten befindet sich in der Menge seit Jahren auf stabilem Niveau. Mit dem Aufkommen von 4K und dem gewachsenen Interesse an Zeitraffer sowie Zeitlupenimpressionen, ist die Nachfrage nach schnellen Speicherkarten mit hohen Kapazitäten in 2016, weiter gestiegen.

Software für Bild- und Videobearbeitung bleibt laut John Peddie, Research und Statista, auf Jahre ein wachsendes Milliardengeschäft. Kostenpflichtige Programme sind hier vornehmlich ein Markt für professionelle Anwender sowie ambitionierte Foto- und Videobegeisterte. Konsumenten steht ein immer vielfältigeres Angebot an mobiler Software zur Verfügung, die zunehmend smarter wird. In-App-Käufe bieten dabei den Zugriff auf mehr Funktionen, Cloud-Speicher oder die Möglichkeit der Synchronisation zwischen Mobilgeräten und Desktop-Rechnern. Das steht für nachhaltige Wertschöpfung mit deutlichem, künftigem Wachstumspotenzial.

Haptisches Bilderlebnis in 2016 weiter auf Wachstumskurs

Die Nachfrage nach dem haptischen Bilderlebnis ist weiter auf Wachstumskurs. Der Absatz von Fotobüchern befindet sich seit Jahren im Aufwind. Dieser wird für die kommenden Jahre weiter anhalten. Auch, wenn DIN A4 mit fast 50 Prozent das beliebteste Fotobuchformat der Konsumenten ist, so stieg in 2016 der Anteil der Fotobücher in DIN A3 und größer sowie der quadratischen Formate. Im Schnitt umfassen die selbstgestalteten Fotobücher 140 Aufnahmen. Der Durchschnittspreis lag für 2016 nach Informationen des BGL (Bundesverband der Photo-Großlaboratorien) bei über 30 Euro. Getrieben durch Fotokalender und Canvas-Produkte befand sich auch Foto-Merchandising in 2016 auf Wachstumskurs. Hierzulande sind Wanddekor-Produkte und Fotokalender, die wichtigsten Produkte der Bilddienstleister, gefolgt von Grußkarten, Fotogeschenken und Postern.

Auf der Erfolgsspur sind die Hersteller für Fotodrucker ebenso wie die für Fotopapiere und hier insbesondere für FineArt-Papiere. Neben den bereits bestehenden Kunden, erkennen ambitionierte Fotografen für sich verstärkt, dass sich der kreative Prozess der Fotografie in der Ausgabe der Bilder fortsetzt. Wie eng Smartphones mit der Imagingbranche verknüpft sind, zeigte sich in 2016 unter anderem auch in dem verstärkten Aufkommen der Smartphotoprinter, die für Schlagzeilen in den Medien sorgten.
Bilder übernehmen als universelle Sprache verstärkt die Kommunikation
Die Aufgabe von Bildern ist heute so vielfältig wie noch nie. Ging es in den Anfängen der Fotografie vornehmlich um das Festhalten von Erlebnissen und deren Dokumentation, so war es in den zurückliegenden Jahren die Bildkommunikation, die verstärkt ins Zentrum rückte. Mit der digitalen Transformation und smarten Innovationen, steigt die Bedeutung von Bildern durch zusätzliche zu erfüllende Aufgaben.

Mit Smart Home, wozu nicht nur die 360-Grad-Innenkameras zu zählen sind, sondern auch die in Kühlschränken verbauten Kameras beispielsweise, nehmen Bilder künftig vermehrt Einfluss auf unser persönliches Handeln. Ebenso verhält es sich im Bereich der Robortronic oder beispielsweise in den Bereichen Sicherheitstechnik, Automotiv und Medizin. Das Bild als universelle Sprache, übernimmt nicht nur verstärkt die Kommunikation zwischen Menschen, sondern auch die Kommunikation, die durch eine immer größer werdende Zahl von Geräten und Netzwerken entsteht.

Quelle und Kontaktadresse:
Photoindustrie-Verband e.V. Pressestelle Mainzer Landstr. 55, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 25561407, Fax: (069) 236521

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