Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie - Fachverband Elektromedizinische Technik

Forum Deutsche Medizintechnik: Investitionen in das Gesundheitswesen wirken kostendämpfend

(Berlin) - Die dringend notwendige Verbesserung der Qualität und der Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung in Deutschland macht verstärkte Investitionen und Innovationen erforderlich. Diese Auffassung vertraten Dr. Frank Anton und Michael Koller, der Vorstand des ,Forum Deutsche Medizintechnik' in ZVEI und Spectaris, bei einem Pressegespräch in Berlin. Die im ,Forum Deutsche Medizintechnik' organisierten Unternehmen der Investitionsgüterindustrie im Gesundheitswesen zeigten sich besorgt über den mittlerweile entstandenen Investitionsstau von zehn bis 15 Mrd. Euro.

Ohne deutlich steigende Investitionen sei zu erwarten, dass innovative Behandlungswege für die Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gar nicht oder nur mit großer Verzögerung zur Verfügung stehen. Insbesondere bei der Betreuung von chronisch Kranken böte die Technik Chancen zur Verbesserung der Effizienz und Qualität der Versorgung. Zugleich ergebe sich für die Patienten wesentlich höhere Lebensqualität, z. B. durch Betreuung im häuslichen Umfeld.

Zur Verbesserung der Investitionsbedingungen schlägt das ‚Forum Deutsche Medizintechnik’ fünf Maßnahmen vor, mit denen eine marktwirtschaftliche Ordnung im Gesundheitswesen erreicht werden könne. Dazu gehört erstens die Einführung eines Festpreissystems für die Leistungen von Krankenhäusern und Ärzten mit strengen Qualitätsanforderungen. Budget- und Mengenbegrenzungen, wie sie heute in der GKV üblich sind, müssen entfallen, und das im Gesundheitswesen noch immer anzutreffende Denken im Selbstkosten-Deckungsprinzip muss überwunden werden. Zum Zweiten solle die Finanzierung aller Investitionsmaßnahmen generell aus den Erlösen der Ärzte und Krankenhäuser erfolgen. Um den Gesamtaufwand zu verringern, solle drittens sicher gestellt werden, dass Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte bei der Behandlung der Patienten stärker als bisher und konsequent Hand in Hand arbeiten. Um diese Zusammenarbeit zu unterstützen, sei es viertens notwendig, die Entwicklung eines schlüssigen Konzeptes für den Aufbau einer bundesweiten elektronischen Patientenakte voranzutreiben. Und fünftens sensibilisiere die Ablösung des Sachleistungsprinzips durch eine Kostenerstattung den Patienten für die entstandenen Kosten und rege ihn an, verantwortungsbewusster mit den Leistungen der GKV umzugehen.

Durch diese Maßnahmen ist es nach Auffassung des ‚Forum Deutsche Medizintechnik’ möglich, im Gesundheitswesen leistungsorientierte und effiziente Versorgungsstrukturen zu schaffen. Durch konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen seien Effizienzverbesserungen von mindestens zehn Prozent zu erwarten.

Ziel der Vorschläge ist es, das Gesundheitswesen als Dienst-leistungsmarkt zu gestalten, dem marktwirtschaftliche Prinzipien zu Grunde liegen. Wie medizinische Leistungen effizient erbracht und vergütet werden, sollte unabhängig von der Frage geregelt werden, wie die Ausgaben der GKV finanziert werden. „Massive Eingriffe des Gesetzgebers bis hin zur Festlegung von Budgetzuwächsen in der zweiten Nachkommastelle sind nicht geeignet, die grundsätzlichen Probleme der GKV zu lösen“, kritisierte Koller. Angesichts der demographischen Entwicklung, des Nachfrageverhaltens der Versicherten und des medizinischen Fortschritts rechnet das ‚Forum Deutsche Medizintechnik’ auch künftig mit einem deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Gesundheitsleistungen. Investitionen in moderne Technologie können jedoch durch eine Steigerung von Effizienz und Qualität einen Beitrag dazu leisten, dem Ausgabenanstieg entgegenzuwirken und mit den vorhandenen Mitteln der GKV wirtschaftlich umzugehen.

Das FORUM DEUTSCHE MEDIZINTECHNIK

Der Fachverband Elektromedizinische Technik im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e. V., Vorsitzer Dr. Frank Anton, und der Fachverband Medizintechnik im deutschen Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e. V. (SPECTARIS, ehemals F+O), Vorsitzer Herr Michael Koller, bündeln im Forum Deutsche Medizintechnik ihre medizintechnische Kompetenz für Krankenhaus, Praxis und Patient. Mit ihrem Produktspektrum decken die Mitgliedsunternehmen des Forum Deutsche Medizintechnik die gesamte medizintechnische Infrastruktur für Diagnose, Therapie und Rehabilitation in Krankenhaus und Praxis ab. Das Forum Deutsche Medizintechnik vertritt die Interessen von rund 300 Unternehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Elektromedizinische Technik im ZVEI Stresemannallee 19 60596 Frankfurt Telefon: 069/6302206 Telefax: 069/6302390

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