Fortbildung muss in ärztlicher Hand bleiben
(Köln) Der NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, wehrt sich dagegen, dass die Qualität deutscher Ärzte schlecht geredet wird: Ständig wird von einzelnen Regierungsberatern und so genannten Fachleuten behauptet, die Qualität der deutschen Ärzte sei nur Mittelmaß. Dieses pauschale Urteil wird auch durch regelmäßige Wiederholungen nicht richtiger, bekräftigt der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Maximilian Zollner. Pauschale Aussagen dieser Art, ohne die zu Grunde liegende Definition von Qualität zu nennen, sei unzulässig und populistisch.
Die nun in der Gesundheitsreform vorgesehene Pflicht-Fortbildung könne nach Ansicht von Dr. Zollner weder die medizinische Qualität noch die ohnehin schon hohen Standards der ärztlichen Fortbildung verbessern. Wir bilden uns heute schon regelmäßig, freiwillig und auf fachlich höchstem Niveau weiter, betont Dr. Zollner. Allein im Bereich der Ärztekammer Baden-Württemberg nehmen die Ärzte im Schnitt an zehn zertifizierten Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr teil. In den anderen Kammerbereichen seien die Zahlen ähnlich.
Zum einen müsse sich jeder Mediziner heute schon allein aus Konkurrenzgründen regelmäßig fortbilden. Zum anderen nehme die Nutzung von Fachliteratur und von Informationen aus dem Internet, die zumeist aktueller und umfangreicher als herkömmliche Quellen sind, zu. Doch diese Art von Fortbildung werde in keiner Statistik erfasst.
Berücksichtigt werden müsse, dass Fortbildungsmaßnahmen bislang zu Lasten von Zeit und Honorar des Arztes gingen. Um Anreize für die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen zu schaffen, verweist Dr. Zollner auf einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz der Länder, in dem beispielsweise die Freistellung zur Fortbildungsteilnahme ohne finanzielle Nachteile als Motivation zur Kompetenzerhaltung bei den Ärzten gefordert wird.
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