Pressemitteilung | Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. - Die Waldeigentümer (AGDW)

Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse vor großen Herausforderungen

(Berlin) - Der Ausschuss für überbetriebliche Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) beriet auf seiner diejährigen Tagung in Steinfeld (Altmark) am 4./5. September aktuelle Themen der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse. Der Vorsitzende des Ausschusses, Landwirtschaftsassessor Bertram Welz, betonte, dass große Herausfordergen auf die Branche und damit auf die Betriebe zukämen. Die Strukturveränderungen in der Forstwirtschaft, insbesondere im Bereich der Förderpolitik der EU und damit von Bund und Ländern, erforderten von den Zusammenschlüssen ein Umdenken. Entsprechend der Entwicklung in der holzverarbeitenden In-dustrie gelte es auch im Bereich der gemeinschaftlichen Holzvermarktung größere Einheiten zu schaffen. Nur so könnte auch in Zukunft heimisches Holz mit ausländischen Importen konkurrieren. Die weitere institutionelle Förderung der Zusammenschlüsse sei nach der Hochwasserkatastrophe und dem entsprechenden finanziellen Bedarf in den betroffenen Regionen nicht gesichert. Mehr denn je sei eine Hilfe zur Selbsthilfe erforderlich.

In ihrem forstpolitischen Lagebericht berichtete Frau Dr. Ute Seeling, Ge-schäftsführerin der AGDW, über die Entwicklung forstpolitischer Themen auf Bundes- und EU-Ebene.

Herr Ralf-Peter Thomas von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Thüringen, stellte dem Ausschuß die bundeseinheitliche Datenschnittstelle ELDAT zum Austausch von Holzdaten vor. Damit wird es Waldbesitzern, forstlichen Dienstleistern sowie der holzverarbeitenden Industrie ermöglicht, in einem standardisierten Verfahren Holzdaten schnell und unkompliziert auszu-tauschen.
Die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Forstbetriebgemeinschaften und forstlichen Lohnunternehmern stellten Herr Hans-Jürgen Narjes vom Deutschen Forstunternehmer-Verband und Herr Daniel Haupt vom Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft dar. Dabei wurde deutlich, dass die erfolgreiche Zertifizierung der Forstbetriebe zur Erfüllung der COC-Anforderungen (Chain of Custody) auch die Zertifizierung der forstlichen Dienstleistung erfordere. Der Ausschuß verständigte sich darauf, dass vor einem solchen Zertifizierungsprozeß, der bereits angelaufen sei, für den Waldbesitzer zunächst auch eine Selbstverpflichtung zur Einhaltung der Zertifizierungsbestimmungen durch den Forstunternehmer ausreichend sein müsse.

Mitglieder des Ausschusses, die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren, diskutierten außerdem intensiv die Möglichkeiten, wie die BVVG (Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH des Bundes) auch für Kleinstwaldflächen in den kommenden Jahren Kaufinteressenten finden könnte.
Eine Exkursion zur Demonstration einer gelungenen Zusammenarbeit von Waldbesitzern und forstlichen Lohnunternehmern bei der Forstbetriebsgemeinschaft Kläden beschloß die diesjährige Arbeitssitzung.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. Reinhardtstr. 18 10117 Berlin Telefon: 030/31807923 Telefax: 030/31807924

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