Forschungspolitik: Öko-Züchtung statt Gentechnik fördern
(Berlin) - Die heute veröffentlichten Zahlen zur Förderung der Forschung zu gentechnisch veränderten Pflanzen und Tieren kommentiert der Vorstandsvorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein: "Die jetzt von der Bundesregierung und vom Verein Testbiotech vorgelegten Zahlen zur Gentechnik-Forschungsförderung machen deutlich, dass die Bundesregierung Gefahr läuft, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Zwischen 2012 und 2025 flossen bzw. fließen über 100 Millionen Euro aus Steuermitteln in Projekte zur Entwicklung gentechnisch veränderter Pflanzen oder Tiere - zusätzlich zu den Milliarden, mit denen die Gentechnik-Konzerne diesen Bereich vorantreiben. Projekte mit Fokus auf die Züchtung für den Ökolandbau erhielten dagegen bisher nicht einmal ein Zehntel dieser Summe (9,6 Mio. Euro). Mit einer derart einseitigen Forschungsförderung schafft die Bundesregierung neue Pfadabhängigkeiten, die völlig konträr zu den Zielen des Koalitionsvertrages stehen, in dem die Ausweitung des Ökolandbaus auf 20 Prozent bis zum Jahr 2030 vereinbart wurde.
Statt weiter Ressourcen mit der Förderung einer Technologie zu verpulvern, die für eine zukunftsfähige Landwirtschaft nichts bringt und dem klaren Willen von Markt und Gesellschaft zuwiderläuft, müssen Forschungs- und Landwirtschaftsministerium jetzt die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte aufholen und insbesondere im Bereich der Züchtungsforschung Schwerpunkte im ökologischen Bereich setzen. Mit den vielfältig engagierten Öko-Züchtungsinitiativen und über 30.000 Öko-Landwirten wird die Bio-Branche die Ministerien gerne bei der Entwicklung einer umfassenden Öko-Züchtungsstrategie unterstützen."
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