Pressemitteilung | BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V.

Forsa-Umfrage: Hausbesitzer wollen sich ihren Entsorger selbst suchen

(Köln) - „Wer entsorgt meinen Müll?“ Diese Frage möchten 60 Prozent der Hausbesitzer bzw. Grundstückseigentümer in Zukunft selbst beantworten. Das jedenfalls geht aus einer Forsa-Umfrage vom Oktober 2000 hervor, die jetzt im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) veröffentlicht wurde. Dabei nannten die 1.009 befragten Hausbesitzer als Auswahlkriterien bei der Wahl ihres Entsorgungsunternehmens nahezu einstimmig neben der Gewährleistung von Umweltschutz und Entsorgungssicherheit (jeweils 98 Prozent) die Erwartung günstigerer Preise (90 Prozent). Aber auch ein guter Service ist mit insgesamt 88 Prozent ein wichtiger Gesichtspunkt auf den die Interviewten bei ihrem Entsorgungspartner wert legen.

BDE-Hauptgeschäftsführer Frank-Rainer Billigmann: „Auffallend ist, dass sich besonders die „unter 45-jährigen“ für eine Liberalisierung in der Abfallwirtschaft ausgesprochen haben.“ Die Bereitschaft, den Entsorger zu wechseln, habe in dieser Altersgruppe sogar bei 77 Prozent gelegen.

Die Hausbesitzer und Grundstückseigentümer als Kunden der Entsorgungsunternehmen seien somit sehr wohl in der Lage, die Eignung eines Entsorgers für ihre speziellen Bedürfnisse differenziert zu beurteilen, so Billigmann. Dabei gehe der Blick des Bürgers erfreulicherweise über den Faktor Preis hinaus und beziehe auch Größen wie den Umweltschutz mit ein. „Hausbesitzer favorisieren den freien Wettbewerb“, so Billigmann „und sie versprechen sich davon handfeste Vorteile“. So gehen mehr als drei Viertel der Antwortenden davon aus, dass mehr Wettbewerb in der Entsorgungswirtschaft auch deren Kosten senken würde. Dagegen geht nicht einmal jeder Zehnte von einem preistreibenden Effekt aus. „Erfahrungen aus anderen zwischenzeitlich liberalisierten Märkten in der Telekommunikation und beim Strom spielen bei diesem Ergebnis sicherlich eine Rolle“, erklärt Billigmann.

66 Prozent der Hauseigentümer erwarten zudem eine Verbesserung der angebotenen Serviceleistungen durch mehr Wettbewerb. Nur 16 Prozent glauben, die Entsorger würden sich in einem liberalisierten Markt weniger um die Kundschaft bemühen.

Insgesamt 72 Prozent der befragten Eigentümer erklärten sich daher durchaus zu einem Wechsel des Entsorgungsunternehmens bereit, obwohl laut Umfrage die Zufriedenheit mit dem derzeitigen Entsorger (kommunal oder privat) bei über 90 Prozent der Antworten liegt.

Die im Oktober 2000 von Forsa repräsentativ befragten 1.009 Hausbesitzer bzw. Grundstückseigentümer über ihre Einstellung zur Entsorgungswirtschaft stammen zu 56 Prozent aus Gebietskörperschaften mit weniger als 20.000 Einwohnern. 26 Prozent wohnen in Gemeinden mit Größenordnungen zwischen 20.000 und 100.000 Bürgern und 18 Prozent kommen aus dem großstädtischen Bereich mit mehr als 100.000 Einwohnern.

Billigmann: „Entscheidend wird aber sein, dass eine geplante Liberalisierung der Entsorgungswirtschaft umfassend erfolgt, ohne dass regulierende Rahmenbedingungen die Entfaltung des Marktes beeinträchtigen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Pressestelle Hanskarl Willms Telefon: 0221/93470031 Telefax: 0221/93470093 Stefan Hülsdünker Telefon: 0221/93470033 Telefax: 0221/93470093 Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. (BDE) Schönhauser Str. 3 50968 Köln

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