Pressemitteilung | Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VU)

Forderungen des DGB zeugen von immer größerer Distanz zur Realität

(Schwerin) - Der Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern, Klaus Hering hat gestern den Vorwurf des DGB, die Wirtschaft wäre an der Abwanderung von Jugendlichen schuld, zurückgewiesen.

"Wer so polemisiert, sucht nur krampfhaft ein populistisches Feindbild für sein, auch mit Steuergeldern finanziertes, 1.-Mai-Spektakel.

Der DGB ignoriert zunehmend, dass wir nicht in einer Märchenwelt leben, sondern in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Situation. 1/4 der Unternehmen erzielen keine Gewinne, das Wirtschaftswachstum als Voraussetzung für die Schaffung neuer Arbeitsplätze erreicht nur noch 0,6%, die Kosten passen nicht zu den erzielbaren Preisen. Seit fünf Jahren sinkt die Zahl der Beschäftigten im Land. Und nun sollen die Betriebe langjährige Beschäftigte freisetzen, um die Jugendlichen dafür einzustellen?" so Hering weiter.

"Die Ursache für das Aufnehmen von Ausbildung und Arbeit außerhalb unseres Bundeslandes ist nicht ein Einstellungswiderstand der Firmen, sondern die historisch einmalige Schulabgängersituation in Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben das Dreifache an Absolventen wie z.B. das bevölkerungsreichere Hamburg. Unsere Betriebe bilden bereits, auch aus Verantwortung den jungen Menschen gegenüber, weit über dem eigenen Bedarf aus. Ausgerechnet unser nicht sehr starkes Bundesland ist deutscher Meister bei der Ausbildungsquote.

Wir hätten erwartet, dass dafür auch einmal eine deutliche Anerkennung des DGB, z.B. bei der Job-Parade, ausgesprochen wird" formuliert Hering seine Erwartungen.

"Während die Firmen in einigen Bereichen, wie z.B. im verarbeitenden Metallgewerbe, Auszubildende suchen und keine Facharbeiter finden, haben wir in bestimmten Berufen zu viele Bewerber. Es ist deshalb vernünftig, wenn diese jungen Leute in einem modernen Betrieb in Hamburg arbeiten als im Land in künstlicher Beschäftigung zu verharren."

„Den DGB trifft eine Mitschuld für die wirtschaftliche Situation im Land. Wie sollen die vielen gleichzeitigen Forderungen des DGB nach Westlöhnen, Einstellung von Jugendlichen, Erweiterung des Betriebsrates und gegen flexiblere Beschäftigungs-bedingungen denn von jungen Unternehmen erfüllt werden? Wie sollen z.B. die Baufirmen, denen gerade über 40% der Aufträge wegbrechen, noch neues Personal einstellen?" fragt Hering den DGB.

Hering weiter: "Wir hätten vielmehr vom DGB erwartet, dass er an konkreten Lösungen mitwirkt und nicht im Bündnis für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit unsere Vorschläge zum Kombilohn, zur Arbeitnehmerüberlassung und zur Beschleunigung des e-commerce durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen hemmt. Betriebsnahe Arbeitsmarktpolitik kann Firmen beim Wachstum helfen und dadurch Arbeitsplätze sichern.“

Der Arbeitgeberpräsident abschließend: "Die Lösung des Beschäftigungsproblems liegt in Ansiedlungen neuer Betriebe und Erweiterungsinvestitionen. In der "Wachstumsoffensive" haben wir konkrete Vorschläge vorgelegt.

Wenn wir so die wirtschaftliche Basis verbreitern, kann das Land den Jugendlichen eine echte Perspektive bieten und sie zurückholen. Wir selbst haben deshalb parallel dazu die "Agentur der Wirtschaft" gebeten, eine Rückkehrerdatenbank zu erstellen. Auf Wunsch der jungen Leute erhalten diese nicht nur Stellenangebote aus anderen Bundesländern, sondern auch frühzeitig Angebote aus Mecklenburg-Vorpommern."

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. - BDA-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern Eckdrift 93 19061 Schwerin Telefon: 0385/6356100 Telefax: 0385/6356151

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