Forderung nach mehr Ganztagsschulen in Hessen
(Frankfurt am Main) - Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) vermisst immer noch ein klares Konzept der Landesregierung und eine zügige Umsetzung beim Aufbau weiterer Ganztagsschulen in Hessen. "Die 278 Millionen Euro des Bundes für den Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen in Hessen sind ein solider Kapitalstock für eine gezielte Investition. Jetzt geht es darum, diese Gelder zügig beim Bund abzurufen und vor allem für Ganztagsschulen mit neuen pädagogische Konzepten bereit zu stellen" kritisierte Jörg E. Feuchthofen, der für das Ressort Bildung verantwortliche Geschäftsführer der VhU, die Politik des hessischen Kultusministeriums. Dass nur zwei Prozent der hessischen Schüler eine echte Ganztagsschule besuchten und im Januar 2004 erst für 27 Schulen Fördermittel aus dem Sonderprogramm des Bundes abgerufen wurden, lasse sich nicht mit dem Anspruch der Landesregierung vereinbaren, Hessen zum Bildungsland Nr. 1 zu machen.
Vor dem Hintergrund eines ständig wachsenden gesellschaftlichen Bedarfs begrüßt die VhU die Vielfalt aller schulischen Ganztagsangebote. Allerdings sollte sich die staatliche Förderung konzentrieren auf qualitative Bildungsansätze. "Obwohl es bereits seit den 70er Jahren 15 echte Ganztagsschulen mit Pflichtunterricht in Hessen gibt, sehen wir bisher beim Land keine Bemühungen, die dort geleistete Arbeit umfassend auszuwerten und zügig ein pädagogisch modernes Ganztagsschul-Konzept zu entwickeln und umzusetzen", so Feuchthofen. Der Förderansatz des Kultusministeriums ziele zu einseitig auf die Verlängerung der reinen "Öffnungszeit" von Schulen und sehe bereits die bloße Verwahrung, Beaufsichtigung und Speisung von Schulkindern als förderwürdig an. Diese Maßnahmen sollten aus Sicht der VhU durch die Eltern selbst finanziert werden.
Es gebe bereits zahlreiche Vorschläge für vollwertige Ganztagsschulkonzepte. Die Spitzenorganisation der hessischen Wirtschaft verweist hierzu auf das von ihr im September 2003 vorgestellte umfassende Reformkonzept mit 14 zentralen Qualitätsmerkmalen für eine "echte" Ganztagsschule (Details siehe www.vhu.de). Auch seien andere Länder bei der Netzwerkarbeit schneller. In Rheinland-Pfalz habe die Landesregierung bereits erfolgreich Vereinbarungen mit 15 Organisationen wie Handwerkskammern, Kirchen und Technischem Hilfswerk geschlossen, um externe Projekte und Dienstleistungen vor Ort in ein qualitatives Ganztagsschul-Konzept einzubinden.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V. (HESSEN METALL)
Heike Krasemann, Pressestelle
Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt
Telefon: 069/958080, Telefax: 069/95808126
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