Forderung nach 15 Euro ist eine Frechheit
(Berlin) - "Dass sich der Bundeskanzler jetzt mit der Forderung nach 15 Euro in die Mindestlohndebatte einmischt, ist eine Frechheit. Kritik an der Mindestlohnkommission ist unangebracht. Hier verhandeln die Tarifpartner und die Politik sitzt aus gutem Grund nicht mit am Tisch. Den Mindestlohn nun zum wiederholten Mal zu Wahlkampfzwecken zu missbrauchen, ist schäbig. Denn etwas anderes als vorgezogener Wahlkampf sind die Aussagen der SPD gerade nicht", zeigt sich Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) irritiert.
"Wenn Scholz jetzt 15 Euro fordert, lässt er das Lohnabstandsgebot völlig außer Acht. Auch den Arbeitgebern vorzuwerfen, die Gewerkschaftsforderung nicht akzeptiert zu haben, verkennt die Idee einer Kompromissfindung. Es zeigt eine erschreckend einseitige Sichtweise des Kanzlers auf die Arbeitswelt. Mit der Realität hat das wenig zu tun", konstatiert der Großhandelspräsident.
"Das Agieren der Bundesregierung schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland schon eine Weile. Der Versuch der Politik, nun aktiv in die Lohnfindung einzugreifen, ist der Höhepunkt einer verfehlten und praxisfernen Wirtschaftspolitik. So wird Deutschland den Anschluss in Europa und der Welt verlieren. Die Bundesregierung schadet wider besseres Wissen dem Land, seinen Unternehmen und vor allem den Menschen", so der BGA-Präsident abschließend.
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