Forderung der Gewerkschaft übersteigt Möglichkeiten der Unternehmen bei weitem / Forderung nach Erhöhung der Entgelte deutlich zu hoch / Chemie-Arbeitgeber bekennen sich zu mehr Ausbildungsplätzen
(Ludwigshafen) - Die Forderung der Gewerkschaft geht leider weit an den realen Möglichkeiten unserer Mitgliedsunternehmen vorbei, zeigt sich Hans-Carsten Hansen, Vorsitzender der Tarifkommission des Arbeitgeberverbandes Chemie Rheinland-Pfalz e.V. enttäuscht. Die Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) hatte am 18. März eine Entgeltsteigerung von 3,5 Prozent für die Tarifrunde 2004 gefordert.
Es gibt derzeit keine Anzeichen für einen breiten Chemie-Aufschwung. Bereits die letzten Tarifabschlüsse seien aufgrund von Erwartungen abgeschlossen worden, die sich nicht erfüllt hätten.
Bei den Tarifgesprächen in diesem Jahr müsse auch die bevorstehende Osterweiterung der Europäischen Union berücksichtigt werden. Beitrittsländer wie Polen und Tschechien haben Arbeitskosten in der Chemie, die weit unter unseren liegen, betont Hansen. Jetzt seien Augenmaß und Realitätssinn erforderlich, denn ein unangemessener Tarifabschluss verstärke Überlegungen, Arbeitsplätze aus Kostengründen in den Osten zu verlagern.
Zugleich zeigt sich Hansen zuversichtlich, dass die rheinland-pfälzische Chemie-Industrie die Zahl der Ausbildungsplätze nochmals steigern kann. In den Tarifgesprächen des vergangenen Jahres hatten IG BCE und Arbeitgeber vereinbart, in diesem Jahr 1,7 Prozent mehr Ausbildungsplätze anzubieten als 2003.
Die erste Verhandlungsrunde der Tarifgespräche 2004 findet für Rheinland-Pfalz am 22. April in Mainz statt.
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