Forderung an Bundespolitik: Fokus auf (Berufs-)Bildung
(Frankfurt am Main) - Der Arbeitgeberverband HESSENMETALL zieht rund ein Jahr nach dem Start seiner neuen Nachwuchskampagne „Zukunftsindustrie“ Bilanz und zeigt sich zufrieden, ist es doch – trotz angespannter Marktlage – gelungen, erneut mehr Bewerberinnen und Bewerber für Metall-, Elektro- und IT-Berufe in Hessen zu motivieren. Gleichzeitig macht der Verband auf die immer weiter steigende Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen aufmerksam und fordert mehr Engagement für Bildung und Berufsbildung von einer neuen Bundesregierung.
„Das neue Karriereportal www.zukunftsindustrie.de wird von unseren Mitgliedsunternehmen gut angenommen und hat sich in kurzer Zeit als Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte sowie Berufsberaterinnen und Berufsberater etabliert“, ordnet Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer von HESSENMETALL, den Erfolg der Kampagne ein. „Ein besonderes Highlight ist die Angebotsbörse mit über 1.000 freien Ausbildungsstellen und Plätzen im dualen Studium in der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie.“
Die positive Resonanz des neuen Portals zeige sich in kontinuierlich steigenden Nutzungszahlen und in der aktiven Beteiligung vieler Unternehmen, so der Hauptgeschäftsführer. Das Portal werde zudem stetig weiterentwickelt, um den Anforderungen des sich wandelnden Arbeitsmarktes gerecht zu werden und jungen Menschen auch in Zukunft attraktive Karriereperspektiven bieten zu können.
Aus Sicht des Arbeitgeberverbandes zeigen Initiativen wie die Nachwuchskampagne, die neben der Plattform www.zukunftsindustrie.de auch einen an Schulen einsetzbaren InfoTruck zu Metall-, Elektro- und IT-Berufen, Betriebserkundungen, Social-Media-Kampagnen oder eine eigene App „ME-Berufe“ umfasst, wie sehr die Wirtschaft sich um junge Talente bemüht und neue Wege geht.
„Die Unternehmen investieren trotz wirtschaftlich herausfordernder Lage in den Nachwuchs und engagieren sich umfangreich. Gleichzeitig bleiben immer mehr Ausbildungsstellen unbesetzt. Dies liegt auch daran, dass unser Bildungssystem nicht mehr optimal funktioniert und bei Schulabgängern Kompetenzen fehlen. Bei der Hessischen Landesregierung nehmen wir hierfür glücklicherweise ein Bewusstsein und Maßnahmen zum Gegensteuern wahr, von einer neuen Bundesregierung wünschen wir uns dasselbe. Es braucht einen klaren politischen Willen zur Stärkung von Bildung und Berufsausbildung“, so Pollert mit Blick auf die im Bund anstehenden Koalitionsverhandlungen.
Gleichzeitig warnt der Hauptgeschäftsführer davor, den Ausbildungsmarkt durch Markteingriffe und Zwangsmaßnahmen von Bundesseite weiter unter Druck zu setzen: „Der Wettbewerb um Auszubildende ist bereits jetzt so intensiv, dass Maßnahmen wie die von der SPD angedachten branchenbezogenen Umlagefonds die ohnehin schon angespannte Situation auf dem Ausbildungsmarkt ohne Not noch weiter verschärfen könnten. Es braucht nicht mehr Druck auf Unternehmen, sondern politisches Handeln und Verbesserungen im Bildungssystem“, so Pollert abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
(HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V., Patrick Schulze, Geschäftsführer(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main, Telefon: 069 95808-0
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