Folgen des Ukraine-Krieges: Baumaterialpreise auf Rekordhoch
(Potsdam) - Der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO), Dr. Robert Momberg, äußert sich zu den massiv gestiegenen Baumaterialpreisen im Zuge der heutigen Veröffentlichung der Erzeugerpreise (Index) gewerblicher Produkte für März 2022 durch das Statistische Bundesamt:
"Durch den Krieg in der Ukraine ist die Bauwirtschaft nach der Corona-Pandemie in wenigen Monaten mit einem zweiten externen Schock konfrontiert. Die direkten Folgen sind Lieferengpässe und massive Preissteigerungen bei Baumaterialien, gestiegene Kosten bei Transportleistungen sowie keine festen Preiszusagen bei Baustofflieferanten.
Die gestern veröffentlichten Zahlen zu den massiv gestiegenen Baumaterialpreisen zeigen in aller Deutlichkeit die Probleme auf, die die Branche gegenwärtig in der Baupraxis und der Kalkulation neuer Projekte mit erheblichem Risiko zu lösen hat. Nur mit einem partnerschaftlichen Bauen und im engen Schulterschluss zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer können diese Herausforderungen nachhaltig bewältigt werden. Die Übernahme der Bundeserlasse zu Stoffpreisgleitklauseln für Bauprojekte auf Länder- und kommunaler Ebene wäre dafür ein erster Schritt. Gleichwohl muss auch die Bauwirtschaft digitaler werden und die Nachhaltigkeit stärker in den Blick nehmen, um für künftige Krisen gewappnet zu sein. Dieser Prozess muss gemeinsam mit der privaten und öffentlichen Auftraggeberschaft vorgedacht werden."
Hintergrund: Im Vergleich zu Februar 2022 stieg der Preis für Roheisen und Stahl um knapp 10 Prozent. Kraftstoff verteuerte sich um 26,3 Prozent, Bitumen kostet 8,4 Prozent mehr und der Holzpreis stieg um 7,2 Prozent. Der Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdeutlicht die Herausforderungen der Branche umso mehr: Roheisen und Stahl verteuerte sich um 55 Prozent, der Bitumenpreis ist um 45,3 Prozent höher und Holz kostet als Baustoff 52,7 Prozent mehr als im März 2021.
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