Pressemitteilung | Landesbauernverband in Baden-Württemberg e.V.

Folgekosten der BSE-Krise an die Märkte weitergeben

(Stuttgart) - Die Schäden für die Landwirtschaft und die Schlachtbetriebe gehen in Baden-Württemberg in die Millionen. Darauf verweisen der Landesbauernverband (LBV) und der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) nach der Verabschiedung des Gesetzes zum Verbot der Tiermehlverfütterung.

Den Landwirtschaftsbetrieben entstehen erhebliche Mehrkosten durch den Ersatz von tierischem Eiweiß und Fetten durch pflanzliche Produkte und durch die Schwierigkeiten, ihre Tiere wegen der gesunkenen Nachfrage rechtzeitig zu vermarkten.

Allein im Rinderbereich entstehen den Schlachtereien nach bisherigen Schätzungen höhere Entsorgungskosten von 120 DM je Rind und 20 DM pro Schwein für Knochen und Blut. Das sind in Baden-Württemberg pro Monat sechs Millionen DM. Die bisherigen Verwertungserlöse entfallen. Durch die gesetzliche Regelung sind ab Montag deutlich mehr BSE-Schnelltests erforderlich und das zuvor geschlachtete Fleisch unverkäuflich. Die Preise für Schnelltests liegen je nach Labor zwischen 150 und 180 DM je Rind. In kurzer Zeit stehen deshalb die Schlachtereien vor erheblichen Liquiditätsproblemen. Durch diese Situation sehen sich Schlachtbetriebe und Schlachtvieherzeuger in ihrer Existenz bedroht. Erzeuger und Schlachtbetriebe sind in der gegenwärtigen Situation auf Liquiditätshilfen angewiesen.

Die beiden Verbände fordern sowohl von EU, Bund und Land einen Ausgleich für die Folgekosten, die durch die gesetzlichen Regelungen entstanden sind. Beide Verbände bestehen auf die Zusage der Landesregierung, die Vorfinanzierung der Tests zu übernehmen bis geklärt ist, welchen Teil davon der Bund und die Europäische Gemeinschaft tragen werden.

Der Landesbauernverband und der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft sind sich darüber einig, dass die Kosten an die Märkte weitergegeben werden müssen und keinesfalls den Erzeugern angerechnet werden dürfen. Diese Auffassung vertreten auch die Politiker. Für den Verbraucher muss daher sicheres und getestetes Fleisch teurer werden. Landesbauernverband und der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft fordern die Vieh- und Fleischwirtschaft insgesamt dazu auf, wie auch in anderen Branchen Kostensteigerungen konsequent weiterzugeben.

Quelle und Kontaktadresse:
Landesbauernverband in Baden-Württemberg e.V. Bopserstr. 17 70180 Stuttgart Telefon: 0711/21400 Telefax: 0711/21401 77

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