Flugpreisgestaltung muss transparent sein, sonst drohen jetzt hohe Bußgelder / Verbraucherzentrale Sachsen informiert über rechtliches Vorgehen gegen www.fluege.de

(Leipzig) - Die Verbraucherzentrale Sachsen verzeichnet gerade in jüngster Zeit zunehmend Beschwerden von Verbrauchern, die über die Internetplattform www.fluege.de vermeintlich günstige Flüge gefunden und auch gebucht haben, sich später aber ärgerten, weil noch Zusatzkosten, wie etwa eine Servicegebühr oder fakultative Kosten für Versicherungen hinzugekommen waren.

"Derartigen Ärgernissen bei Flugbuchungen hatte die EU eigentlich bereits Ende letzten Jahres einen Riegel vorgeschoben", informiert Bettina Dittrich, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. "Mit der "Verordnung (EG) Nr. 1008/2008 über gemeinsame Vorschriften für die Durchführung von Luftverkehrsdiensten wurde eindeutig geregelt, dass sowohl der zu zahlende Endpreis als auch Zusatzkosten wie etwa Steuern, Flughafengebühren und sonstige Zuschläge und Entgelte stets auszuweisen sind." Fakultative Zusatzkosten, wie etwa freiwillige Versicherungen, dürfen außerdem nicht mehr durch eine so genannte Voreinstellung bei der Internetbuchung automatisch Vertragsbestandteil werden.

Der Bundesrat hatte am 18. September 2009 beschlossen, mit einer entsprechenden Änderung der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung derartige Verstöße von Luftfahrtunternehmen, Reiseveranstaltern und Reisevermittlern künftig mit Bußgeldern bis zu 25.000 Euro zu ahnden. Zuständig für die Verfolgung und Ahndung derartiger Ordnungswidrigkeiten ist das Luftfahrt-Bundesamt (LBA). Diesem können u.a. über die LBA- Internetseite entsprechende Verstöße gemeldet werden.

Die Verbraucherzentrale rät Verbrauchern bei der Flugbuchung, gerade im Internet, besonders aufmerksam die Preisgestaltung zu prüfen. Zum einen, um nicht selbst eine böse Überraschung zu erleben und zum anderen, um entsprechende Verstoßfälle wirksam ahnden zu können. "Vorliegende Verbraucherbeschwerden wurden vom Bundesverband der Verbraucherzentralen zum Anlass genommen, rechtliche Schritte nicht nur gegen eine Vielzahl von Fluggesellschaften selbst, sondern auch gegen die zur Unister-Gruppe gehörende Bertreiberin der Internetseite fluege.de, die AERUNI GmbH mit Geschäftssitz in Leipzig, einzuleiten", so Bettina Dittrich.

Bei Fragen zu Rechten von Flugreisenden können Interessierte auch das Beratungstelefon der Verbraucherzentrale Sachsen unter der Telefon-Nummer 0900-1-79 7777 (1,24 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise ggf. abweichend) immer montags, mittwochs und donnerstags von 9-12 Uhr und 13-16 Uhr anrufen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Sachsen e.V. Pressestelle Brühl 34-38, 04109 Leipzig Telefon: (0341) 696290, Telefax: (0341) 6892826