Flughafen Münster-Osnabrück / NABU legt neues Gutachten vor / Tumbrinck: Ergebnisse sind für die Ausbaupläne des Flughafens vernichtend
(Düsseldorf) - Der NABU NRW hat dem Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster für das am 26. Mai startende neue Verfahren um die Startbahn-Verlängerung am Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) nun fristgerecht ein neues Gutachten vorgelegt. Im Auftrag des Naturschutzbundes hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seinerseits die Belastbarkeit der vom Flughafenbetreiber prognostizierten Nachfrage nach Interkontinentalverkehr nach einem Ausbau der Startbahn bewertet. "Die Ergebnisse sind für die Pläne des Flughafens vernichtend", so Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW.
Gravierende methodische Schwächen in den vom Flughafen in Auftrag gegebenen Prognosen hätten zu ungenauen und viel zu optimistischen Annahmen bei der zukünftigen Nachfrage nach interkontinentalem Passagierverkehr am FMO geführt. Dieselbe Methodik auf andere deutsche Flughäfen angewendet, führe verglichen mit der Realität dort ebenfalls zu stark überhöhten Ergebnissen. Aufgrund dieser Erkenntnisse bezweifelt das DLR, dass nach einem Ausbau tatsächlich überhaupt in nennenswertem Umfang Langstreckenflüge etabliert werden könnten.
"An den bekannten naturschutzfachlichen Kritikpunkten hat sich nichts geändert. Das unabhängige Gutachten vom DLR bestätigt uns nun in unserer schon lange gehegten Annahme, dass die Prognosezahlen des Flughafens massiv überhöht sind. Der NABU NRW ist zuversichtlich, mit diesem Gutachten nun den jahrelangen Streit vor Gericht mit den Flughafen-Betreibern zu seinen Gunsten entscheiden zu können", erklärt der NABU-Landesvorsitzende.
Nachdem die Flughafenbetreiber Anfang 2010 zur Prognosefrage ein weiteres Parteigutachten an das Institut für Verkehrswissenschaften der Uni Münster vergeben hatten, hatte der NABU seinerseits ein Gutachten beauftragt, mit dem die Wahrscheinlichkeit der Realisierbarkeit von Interkontinentalverkehr am FMO von einem unabhängigen Gutachter erneut beurteilt werden sollte.
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