Flughafen Lübeck: Airlines sprechen sich für Schließung aus
(Berlin) - Vor der am Donnerstag (29. Oktober 2009) stattfindenden Bürgerschaftssitzung in Lübeck zur Zukunft des dortigen Flughafens hat sich der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) für ein Ende des defizitären Flughafen-Projekts ausgesprochen. Nach öffentlichen Zuschüssen von inzwischen über 60 Millionen Euro hat die Lokalpolitik zu erkennen gegeben, noch einmal Geld in den verlustreichen Regionalflughafen stecken zu wollen.
"Der Flughafen Lübeck hat keinen Betreiber mehr und so gut wie keine Kunden. Die Stadt sollte einsehen, dass die Steuergelder, die in den Flughafen fließen, weder rentabel noch dauerhaft gut angelegtes Geld sind", sagte BDF-Geschäftsführer Michael Engel am Dienstag (27. Oktober 2009) in Berlin. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, Vernunft walten zu lassen, einen Schlussstrich zu ziehen und den Flughafen zu schließen, so Engel weiter.
Lübeck ist nach Ansicht des BDF ein Parade-Beispiel dafür, wie teuer der öffentlichen Hand ein Flughafen kommen kann, für den es keinen ausreichenden Bedarf gibt. Mit dem Ziel, Fluggesellschaften wie die irische Ryanair an den Flughafen zu binden, hatte der bisherige Betreiber über viele Jahre nicht kostendeckende Konditionen akzeptiert und Verluste angesammelt - ein wirtschaftliches Debakel, für das jetzt der Steuerzahler aufkommen soll.
Erst in diesem Jahre hatte die Bundesregierung ihr Flughafenkonzept beschlossen, um solchen Fehlentwicklungen in der Flughafenlandschaft Deutschlands in Zukunft vorzubeugen. Einige Länder setzen das Konzept inzwischen um. So heißt es im Koalitionsvertrag von Schleswig-Holstein, dass die neue Landesregierung für sich eine direkte Flughafenbeteiligung ausschließt. "Die Stadt Lübeck wäre besser beraten, einen Airportbus vom Lübecker Hauptbahnhof zum Hamburger Flughafen einzusetzen, das wäre kostengünstiger und umweltfreundlicher."
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