Pressemitteilung | Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)

Flotte der 3.000 Diesellokomotiven in Deutschland verjüngen - Bahnindustrie schlägt Umweltprämie für Altloks vor

(Berlin) - Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) möchte die rund 3.000 in Deutschland verkehrenden Diesellokomotiven einer Verjüngungskur unterziehen. Hierzu setzt der Verband auf die Einführung einer Umweltprämie für Altloks. Mit ihrer Hilfe soll der Austausch alter Diesellokomotiven mit schlechten Emissionswerten zugunsten neuer Fahrzeuge, die sauber, leise und energieeffizient sind, beschleunigt werden.

Der VDB setzt dabei nicht nur auf eine Belebung des schwachen Lokomotivengeschäfts. Er erwartet auch positive Effekte für Bahnbetreiber, für die Beschäftigung in der Bahnindustrie, für Anwohner in der Nähe von Bahnstrecken und für die Umwelt. Das erklärte VDB-Hauptgeschäftsführer Ronald Pörner heute auf der Eröffnungspressekonferenz der weltgrößten Fachmesse für Bahntechnik, der InnoTrans in Berlin.

"Die Einführung einer Umweltprämie für Altloks ist eine verhältnismäßig kleine Investition mit großer Wirkung", sagte Pörner. Mehr als ein Fünftel der Gesamtflotte an Diesellokomotiven in Deutschland könnte nach Berechnungen des VDB mithilfe einer solchen Umweltprämie aus dem Verkehr gezogen und durch Neufahrzeuge ersetzt werden, also etwa 600 Altlokomotiven. Nicht anders als bei Autos oder Lastwagen belasten auch bei Dieselloks die durch einen Verbrennungsmotor entstehenden Emissionen die Umwelt. Durch den Einsatz von energieeffizienten Neufahrzeugen könnten die Dieselemissionen deutlich sinken: Kohlendioxidemissionen um 21 Prozent, Stickoxide um 71 Prozent und Rußpartikel um 97 Prozent.

Hohe Investitionskosten verhindern schnellen Austausch alter Diesellokomotiven - Umweltprämie setzt wichtige Anreize für Beschleunigung
Zwar sind Bahnbetreiber und die Hersteller von Lokomotiven und Bahnmotoren gesetzlich dazu aufgefordert, strenge Schadstoffnormen zu erfüllen, um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten. Allerdings verhindern die hohen Investitionskosten für Lokomotiven einen schnellen Austausch alter Diesellokomotiven. Eine von der Politik ausgelobte Umweltprämie könnte dagegen als Katalysator wirken: Der Verjüngungsprozess der Fahrzeugflotte würde beschleunigt und die Umwelt spürbar entlastet. Hiervon würde auch die Gesellschaft profitieren.

"Die Umweltprämie sollte auf Grundlage von VDB-Befragungen bei 20 Prozent des Anschaffungspreises liegen", so Pörner. Gehe man von einem Ersatzzeitraum von drei Jahren aus, bedeute das einen Prämienbedarf in Höhe von jährlich etwa 80 Millionen Euro, vorausgesetzt, alle Lokomotiven würden auch tatsächlich ausgetauscht. Pörner betonte abschließend die Bedeutung von Diesellokomotiven für den Schienenverkehr, da nach wie vor rund die Hälfte des Schienennetzes in der Europäischen Union nicht elektrifiziert sei: "Der Einsatz von dieselbetriebenen Lokomotiven mit unabhängiger Energieversorgung ist unerlässlich, um dieses Netz überhaupt nutzen zu können."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB) Sascha Nicolai, Referent, Kommunikation Jägerstr. 65, 10117 Berlin Telefon: (030) 206289-0, Telefax: (030) 206289-50

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