Fleisch beim Händler des Vertrauens kaufen
(Berlin) - Der Europaverband der Selbständigen, Bundesverband Deutschland-BVD, fordert die Verbraucher auf, ihren Fleischverbrauch nicht einzuschränken, sondern nur dort ihr Fleisch zu kaufen, wo die Vertrauensbasis zwischen Verkäufer und Käufer ungestört ist. Ein verantwortungsbewußter Unternehmer achtet beim Einkauf auf die Herkunft und die Qualität der Ware zuerst.
Bedauerlicherweise, so der Präsident des BVD, Karl Philippi, habe sich in den letzten Jahren der Schwerpunkt des Interesses von der Qualität zum Preis verschoben. Wenn die Verbraucher immer günstigere Preise im Handel nachfragen, so PHIILIPPI weiter, dürfe sich niemand wundern, wenn die Produzenten immer tiefer in die "Trick-Kiste der billigsten Erzeugung" greifen würden.
Die jüngsten Fleisch-Skandale sorgen für Flaute an den Fleischtheken des Handels. Nachdem BSE überwunden schien, ist der Futtermittelskandal mit dem Hormon MPA eine weitere Katastrophe für Handel und Verbraucher. Der Fleischverbrauch reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr in den ersten 5 Monaten des Jahres 2002 um über 14 %. Dabei waren Geflügel- und Kalbfleisch, auch Schweinefleisch relativ stabil, der Rindfleischverbrauch reduzierte sich um 24 % bezogen auf den Vergleich 2002/2000. In 2001 war er um über 50 % ein-gebrochen wegen der BSE-Krise.
Der BVD bezeichnete es für diejenigen als besonders arg, die anständig ihr Schlachtvieh großziehen und es dann zu Dumpingpreisen verkaufen müssen. Das gefährde die Existenz vieler Betriebe, sowohl bei Erzeugern als auch beim Handel.
BVD-Präsident Karl Philippi: "Äußerungen von Bundesministerin Künast, die die Verbraucher aufforderte, in nächster Zeit auf Fleisch zu verzichten, tragen nicht dazu bei, den Scharlatanen der Branche das Handwerk zu legen, vielmehr müssen von Brüssel über die nationalen Stellen die Strukturen so verändert werden, daß Fleisch für Verbraucher sicher genießbar bleibt. Personal, das für teilweise lächerliche Überprüfung von überbürokratischen Verordnungen eingesetzt wird, muß sich künftig auf die Produzenten konzentrieren, um dort Sicherheit für den Bürger zu schaffen".
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