Fitnessprogramm für das Berufsbildungssystem / Bildung international ausrichten

(Bonn) - Die Herausforderungen der globalen Wirtschaft und die erweiterte europäische Union erfordern, das duale System internationaler auszurichten, unterstrich der Leiter der gewerblich-technischen Ausbildungsleiter des Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung, Claus Johannsen, bei der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft. Fach- und Führungskräfte müssen ihre Qualifikation in einem System des lebenslangen Lernens ständig ausbauen.

RAG-Arbeitsdirektor Ulrich Weber informierte über die strategischen Veränderungen im RAG-Konzern zum internationalen Energie- und Chemiekonzern. Im Zusammenhang mit dem Ausbildungspakt zwischen Bundesregierung und Wirtschaft hat RAG in diesem Jahr mehr als 350 Lehrstellen zusätzlich für Schulabgänger zur Verfügung gestellt.

Ein Fitnessprogramm für das Aus- und Weiterbildungssystem hat der Leiter der Abteilung Berufliche Bildung, Bildungspolitik des Deutschen Industrie- und Handelskammertages Geerd Woortmann vorgestellt. Darin werden auch längere wöchentliche Ausbildungszeiten in Betrieben gefordert. Die Berufe könnten auf zwei bis drei Jahre begrenzt und damit im Vergleich zu drei- bis vierjährigen Bachelorstudien als Alternative wahrgenommen werden. Duale Studiengänge müssten ausgebaut, die Durchlässigkeit zwischen beruflicher Bildung und Hochschulen weiter verbessert und die Aus- und Weiterbildungsabschlüsse international adäquat positioniert werden.

Der zentrale Vorteil des deutschen Ausbildungssystems - die enge Verbindung mit der betrieblichen Praxis - durch flexible Ausbildungskonzepte und differenzierte Berufe muss noch stärker genutzt werden. Dazu sollten verstärkt Binnendifferenzierungen und Wahlmöglichkeiten z. B. in Form von Modulen geschaffen werden, damit sich Berufsausbildung noch mehr an den betrieblichen Anforderungen und Ausbildungsmöglichkeiten orientieren kann. Weitere Schwerpunkte der Tagung waren die Neuordnung von Berufen, die Qualitätssicherung in der Berufsausbildung, die Flexibilisierung der Ausbildung, das Bewerbermarketing, die Mobilität durch Qualifizierung im Ausland und die prozessorientierte Ausbildung.

Die Arbeitsgemeinschaft der gewerblich-technischen Ausbildungsleiter ist das einzige bundesweite Forum der betrieblichen Bildungspraxis im gewerblich-technischen Bereich. Die Tagung fand in Zusammenarbeit mit der RAG in Bergkamen statt.

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