Finnen besuchen Lüneburger Handwerk / Das Niedersächsische Zentrum für internationale Berufsausbildung plant Lehrlingsaustausch mit Finnland für 2008
(Lüneburg/Stade) - Zwei Projektkoordinatorinnen und drei Ausbildungsmeister des finnischen Berufsausbildungskonsortiums von Zentral-Uusimaa (Keuda) statteten dem Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Lüneburg-Stade sowie einigen Betrieben in Lüneburg jetzt einen Besuch ab. Der Grund: 2008 soll ein gemeinsamer Lehrlingsaustausch für die Dauer von drei Wochen mit dem Niedersächsischen Zentrum für internationale Berufsbildung bei der Handwerkskammer Lüneburg-Stade für die Ausbildungsberufe Maler, Zimmerer, Maurer, Karosserieblechbearbeiter und Kfz-Mechatroniker durchgeführt werden. Die Berufsbildende Schule II in Stade ist mit dem Bereich Logistik eingebunden. Auch die Handwerkskammer Hannover sagte ihre Mitwirkung zu. Zu diesem Zweck machten sich die finnischen Gäste ein Bild vom deutschen Ausbildungssystem und vom Lüneburger Handwerk.
Das finnische Berufsausbildungskonsortium ist ein Verband aus fünf Gemeinden unweit von Helsinki. Es umfasst 900 Lehrlinge in der betrieblichen Ausbildung und 3.600 Schüler von Berufsschulen.
„Internationale und fremdsprachliche Erfahrungen sind für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes unerlässlich“, betonte die finnische Projektkoordinatorin Kristina Tuori-Nyman. „Das Wandergesellentum hat im deutschen Handwerk Tradition“, pflichtete Uwe Maack, Inhaber der Holzbau GmbH in Adendorf, bei. Auslandsaufenthalte sind daher nichts Neues und im Handwerk als Möglichkeit, zusätzliche Kompetenzen zu erwerben, schon seit Jahrhunderten verankert. Maack nahm die Einladung der Finnen zu einem Gegenbesuch im Mai gern an: „Natürlich interessieren mich die dortigen Holzbauweisen und Holzbetriebe. Vielleicht ergeben sich dadurch gute wirtschaftliche Kontakte für meinen Betrieb.“ Auch Michaela Brehm, Geschäftsführerin des Brehm Autohauses in Adendorf, zeigte sich sehr interessiert. „Ich werde unsere Lehrlinge ansprechen, ob sie nicht ein Praktikum in Finnland machen möchten.“
„Wir brauchen etwas Zeit, damit wir uns die Dimensionen der deutschen Lehrlingsausbildung vorstellen können“, so Kristina Tuori-Nyman. Im Vergleich: Finnland hat 5,3 Mio. Einwohner, Deutschland über 80 Mio. In Finnland ist nicht selten nur alle drei Jahre Ausbildungsbeginn, damit in einem Gewerk auch eine Klassengröße erreicht wird.
Quelle und Kontaktadresse:
Handwerkskammer Lüneburg-Stade
Pressestelle
Friedenstr. 6, 21335 Lüneburg
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